Als Frau wissen Sie selbst am besten, was Hormone mit Ihnen anstellen können. Heißhunger, eine kurze Zündschnur, Energielosigkeit - all das sind Beispiele für hormonelle Symptome, die Sie in Ihren fruchtbaren Jahren sicher schon einmal erlebt haben. Wir nennen es PMS (prämenstruelles Syndrom) und jede Frau, die ihre Periode hat, kann darunter leiden. Mit dem Herannahen der Menopause können sich diese hormonellen Symptome plötzlich verschlimmern oder verändern. Wann beginnt das? Und was sind die ersten Symptome der Wechseljahre, die Sie erleben können?
Die erste Phase der Wechseljahre wird als Perimenopause bezeichnet. ‚Peri‘ ist griechisch für ‚nahe‘ und ‚Perimenopause‘ bedeutet ‚nahe der Menopause‘. Während dieser Zeit beginnen die Östrogen- und Progesteronspiegel zu schwanken und weiter zu sinken. Ihre Eierstöcke produzieren immer weniger Sexualhormone, bis sie damit aufhören und Sie die Menopause erreichen: den Tag Ihrer letzten Periode.
Diese hormonellen Veränderungen sind einer der Gründe, warum Sie Symptome bzw. Beschwerden haben können. Wenn Ihr Hormonspiegel stark sinkt und schwankt, werden Sie mehr Beschwerden haben. Wenn dieser Vorgang etwas allmählicher abläuft, sind die Symptome weniger stark.
Wann (und ob) Sie etwas den Wechseljahren bemerken, lässt sich nicht vorhersagen. Aber etwa 80 Prozent der Frauen berichten, dass sie Symptome erfahren. Wir stellen fest, dass bei vielen Frauen die ersten Symptome um das 40. Lebensjahr herum auftreten, und mit 45 kann frau im Allgemeinen mit großer Sicherheit sagen, dass sie sich in der Perimenopause befindet. Diese Phase dauert etwa fünf bis sieben Jahre.
Eine unregelmäßige oder veränderte Menstruation ist das erste Symptom, das in der Perimenopause auftritt. Die Ursache ist die nachlassende Funktion der Eierstöcke. Für manche Frauen bleibt es dabei, aber in der Regel geht die Perimenopause auch mit anderen Symptomen einher. Manchmal sogar, bevor Sie überhaupt etwas an Ihrem Menstruationsmuster bemerken.
Andere Symptome der beginnenden Wechseljahre sind:
Es ist gut zu wissen, dass Ihre Symptome nicht immer nur durch den Rückgang von Östrogen und Progesteron verursacht werden. Auch andere Faktoren können eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Insulinresistenz, Stress oder eine verringerte Schilddrüsenfunktion.
Auch Ihre Ernährung und Lebensweise, Rauchen und Ihr kultureller oder ethnischer Hintergrund können eine Rolle spielen. So zeigen Untersuchungen, dass japanische, koreanische und südostasiatische Frauen weniger unter Hitzewallungen leiden. Und auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán scheinen sie Hitzewallungen überhaupt nicht zu kennen!
Der Grund für Ihre Beschwerden ist oft eine persönliche Angelegenheit. Daher gibt es auch kein Patentrezept für die Linderung der Beschwerden. Aber wenn Sie sich gut um sich selbst kümmern, können Sie beginnende Symptome der Wechseljahre (stark) lindern.
Es hilft, genau zu verstehen, was in Ihrem Körper während der Perimenopause vor sich geht. Lernen Sie Ihren Körper gut kennen und passen Sie Ihren Lebensstil schrittweise an die Beschwerden an, die Sie verspüren. Gönnen Sie sich mehr Ruhe und reduzieren Sie Alkohol und Zucker. Entdecken Sie, was Sie gegen Ihre Beschwerden tun können.
Viele Frauen nehmen in den Wechseljahren die Antibabypille ein, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Das ist durchaus nachvollziehbar. Allerdings hat die Pille auch noch andere Auswirkungen auf den Körper. So merkt frau nicht an ihrem Zyklus, dass sie sich in der Perimenopause befindet oder die Wechseljahre hinter sich hat, und außerdem kann die Pille Wechseljahrsbeschwerden unterdrücken.
Das ist nicht unbedingt gut oder schlecht, aber etwas, das Sie beachten sollten. In manchen Fällen kann eine andere Lösung besser sein. Ob Sie die Pille in den Wechseljahren weiter einnehmen wollen, hängt von Ihrer persönlichen Situation und Ihren Bedürfnissen ab.
👉 Dr. Jael Loefstop erklärt: Was Sie über die Einnahme der Antibabypille in den Wechseljahren wissen sollten.