Gabi ist als Bürokauffrau tätig und hat zwei erwachsene Kinder. Obwohl die Menopause bereits einige Jahre hinter ihr liegt und sie vergleichsweise beschwerdefrei durch die Perimenopause gekommen ist, gibt es eine Sache, die sie einfach nicht loswird: “Jede Nacht schwitze ich gefühlt literweise Wasser aus. Es wird immer schlimmer, obwohl meine letzte Periode bereits vor Jahren war. Ich frage mich manchmal wirklich, wie lange das noch so bleiben soll."
Mit etwa 52 Jahren spürte Gabi die ersten Anzeichen der Wechseljahre. "Meine Stimmung konnte manchmal von einem Moment auf den anderen in den Keller rutschen und ganz ab und zu hatte ich eine Hitzewallung. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich ansonsten relativ einfach durch die erste Phase der Wechseljahre gekommen.”
Da Gabi eine Hormonspirale hatte und daher ohnehin nicht ihre Tage bekam, weiß sie nicht genau, wann ihre letzte Periode war. "Ich weiß nur, dass als ich mit 56 die Hormonspirale entfernen ließ, ich meine Tage nicht mehr bekommen habe und dachte: Ich hab's wohl ganz gut erwischt mit den Wechseljahren", erzählt sie lachend.
"Ich spreche sehr offen mit meinen Freundinnen über Themen wie die Wechseljahre. Angesichts all dessen, was ich gehört habe, von Schlafproblemen bis hin zu Migräne, war ich glücklich, dass alles bei mir so reibungslos verlief. Ich habe mich wohl zu früh gefreut. Die Beschwerden kamen bei mir nämlich mit einer Verzögerung von ein paar Jahren", erzählt Gabi weiter.
Jahre nach ihrer letzten Menstruation, als Gabi bereits in der Postmenopause war, begann sie nachts immer stärker zu schwitzen. “Da ich unsicher war, ob das in der Postmenopause normal ist, habe ich mich an meine Frauenärztin gewandt. Sie erklärte mir, dass Hitzewallungen auch nach der Menopause auftreten können."
Obwohl nächtliche Schweißausbrüche bei über 80 Prozent der Frauen insbesondere in der Perimenopause auftreten, ist es normal, was Gabi erlebt. Ähnlich wie bei Gabi entwickeln manche Frauen erst zu einem späteren Zeitpunkt Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren.
Vergleiche dich nicht zu viel mit anderen. Nur weil eine Freundin ‘schlimmere Symptome' hat, bedeutet das nicht, dass du deine eigenen Beschwerden herunterspielen und aushalten musst.
Gabi sieht dennoch etwas Positives in ihrer Situation. "Ich sehe es gerne so: Immerhin habe ich tagsüber kaum Beschwerden, da meine Hitzewallungen vor allem nachts auftreten. Über Schweißflecken bei der Arbeit mache ich mir also keine Sorgen, ich weiß, dass es anderen Frauen anders geht. Ich bin froh, dass mich die Schweißausbrüche im Alltag nicht so stark beeinträchtigen."
Aber natürlich ist es auf Dauer anstrengend, jede Nacht schweißgebadet aufzuwachen. "Meistens dauert so eine Hitzewallung höchstens ein paar Minuten. Trotzdem werde ich wach, und es beeinträchtigt die Qualität meines Schlafes."
Was Gabi Frauen in einer ähnlichen Situation rät? "Gönne dir selbst etwas Gutes an Tagen, an denen du besonders müde bist, und vor allem: Notiere, was deine Beschwerden verstärkt oder lindert. So lernst du deinen Körper noch besser kennen. Inzwischen weiß ich, dass Alkohol meine Schweißausbrüche verschlimmert und regelmäßiger Sport sowie abwechselnd warm und kalt duschen das nächtliche Schwitzen verbessern können! Und ich meide Pyjamas aus billigem Stoff. "
Inzwischen ist Gabi auf dem Weg der Besserung: “Ich habe jahrelang darauf gewartet, dass die Hitzewallungen von selbst aufhören. Immer wieder dachte ich: Die Menopause ist doch längst vorbei, es muss irgendwann besser werden. Im Endeffekt habe ich damit zu lange gewartet. Ich hätte eher Hilfe suchen sollen, dann hätte eine Hormontherapie vielleicht Abhilfe schaffen können.' Jetzt ist sie mit einer Menopausen Expertin im Gespräch über mögliche Nahrungsergänzungsmittel, die ihre Hitzewallungen lindern und den Schlaf verbessern können."
"Mein Rat an andere Frauen lautet deswegen: Wartet nicht so lange wie ich, um Hilfe zu suchen! Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln und Behandlungsmethoden, um Beschwerden zu lindern. Dus musst dich nicht mit deinen Beschwerden abgeben.”
Dass sich Ihr Körper verändert, bedeutet nicht, dass Sie die damit verbundenen Beschwerden stillschweigend ertragen müssen. Sie können vieles tun, um sich besser zu fühlen.