Energiemangel in den Wechseljahren

Östrogen hat einen großen Einfluss auf Ihr Energieniveau. Wenn also der Östrogenspiegel in Ihrem Körper in den Wechseljahren stark abfällt, können Sie dies an Ihrem Körper spüren. Sie fühlen sich vielleicht kraftlos und müde. Das liegt daran, dass das Hormon die Energieversorgung auf zellulärer Ebene regelt. Wenn Ihr Körper weniger Östrogen zur Verfügung hat, haben Sie also auch weniger Energie. 

Wenn der Östrogenspiegel sinkt, sinkt auch der Serotoninspiegel. Serotonin wiederum wird für die Bildung des Schlafhormons Melatonin benötigt. Weniger Serotonin bedeutet weniger Melatonin, was wiederum erklärt, warum man schlechter einschläft und tagsüber weniger Energie hat (und dann nachts wieder wach liegt). 

Serotonin stabilisiert auch die Stimmung, das Wohlbefinden und die Glücksgefühle. Wenn der Serotoninspiegel sinkt, kann dies erklären, warum einem eher zum Weinen als zum Lachen ist. Und dass das Energie kostet, brauchen wir Ihnen wahrscheinlich nicht zu sagen.

Müdigkeit ist eine atypische Beschwerde in den Wechseljahren. Das bedeutet, dass es auch andere Ursachen als die Wechseljahre geben kann. So wirken sich nächtliche Schweißausbrüche, starke Blutungen, Stress und schlechter Schlaf natürlich auch auf Ihre Energie aus. 

Die Symptome in den Wechseljahren können Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen umfassen.

Müdigkeit gehört zu den häufig genannten Beschwerden vieler Frauen in den Wechseljahren, sowohl in der Peri- als auch in der Postmenopause. Fast die Hälfte der Frauen gibt an, in der Perimenopause (sehr) müde zu sein, in der Postmenopause sind es sogar 85 Prozent. 

Sowohl körperlich als auch auf mentaler Ebene passiert viel, und Sie sind auch wortwörtlich weniger in der Lage, Stress zu bewältigen. Es ist also ziemlich logisch, dass all diese Veränderungen Auswirkungen haben und Energie kosten (und manchmal sogar geradezu fressen!). 

Aber denken Sie daran: Wenn Ihr Körper nach den Wechseljahren allmählich sein neues Gleichgewicht findet, werden auch Sie sich wieder energiegeladener und motivierter fühlen. In der Zwischenzeit können Sie sich selbst unterstützen. 

Die Lösung für ein Energiedefizit (und andere Wechseljahrsbeschwerden) liegt oft in kleinen Änderungen des Lebensstils. Mit Ernährung und Entspannung allein kann frau schon viel erreichen. Unsere Tipps: 

• Schauen Sie zunächst Ihre Trigger an. Jede Frau ist anders, und jede bezieht ihre Energie aus etwas anderem. Was kostet Sie Energie? Und wie laden Sie ihren inneren Akku wieder auf? 
• Eine gute Schlafhygiene ist wichtig. Sorgen Sie für ein dunkles Zimmer, gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie zur gleichen Zeit wieder auf. Ganz wichtig: Vermeiden Sie Bildschirme am Abend.  
• Vermeiden Sie Zucker. Setzen Sie auf viel Obst, Gemüse, Nüsse und träge Kohlenhydrate (wie Vollkornnudeln, Vollkornreis, Hülsenfrüchte und Quinoa). 
• Reduzieren Sie Kaffee, Alkohol und Nikotin oder geben Sie sie ganz auf. 
• Bewegen Sie sich täglich mindestens 30 Minuten. Ausreichende körperliche Betätigung gibt Energie, lässt Sie besser schlafen und fördert Glücksgefühle. 
• Reduzieren Sie Stress und nehmen Sie sich öfter Zeit zum Entspannen. Das kann mit Atemübungen oder Achtsamkeit geschehen, aber auch durch das Lesen eines Buches, einen Spaziergang im Freien oder ein nettes Gespräch mit einem lieben Menschen. 
• Unterstützen Sie Ihren Körper mit Nahrungsergänzungsmitteln gegen Müdigkeit, zum Beispiel mit Vitamin D, Vitamin B12 und Magnesium. Lassen Sie sich diesbezüglich gut beraten.