In den Wechseljahren ändert sich Ihr Körper stark. Es ist möglich, dass Sie schlechter sehen oder dass Ihre Augen schneller ermüden oder trocken werden. Auch wenn Sie solche Veränderungen der Augen und des Sehvermögens nicht direkt mit den Wechseljahren in Verbindung bringen, können hormonelle Schwankungen sehr wohl eine wichtige Rolle spielen.
Seit kurzem sehe ich alles verschwommen. Der Optiker meinte, dass meine Augen sehr trocken sind, wahrscheinlich durch die Wechseljahre. Ich wusste nicht, dass das auch dazu gehört. - Renate (54 Jahre)
80 Prozent der Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, leiden unter trockenen Augen oder anderen Augenbeschwerden. Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass Frauen häufiger unter trockenen Augen leiden als Männer. Das ist auf die hormonellen Veränderungen im weiblichen Körper zurückzuführen. Im Alter von 40 bis 50 Jahren kommen Frauen auch öfter als Männer zum Optiker.
Im Allgemeinen gilt: Je weiter die Wechseljahre (Postmenopause) fortgeschritten sind und je niedriger der Östrogenspiegel ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie Augenprobleme bekommen. Aber ob, was und wann frau etwas an ihren Augen bemerkt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Sie können auch schon in der Perimenopause Veränderungen Ihrer Sehkraft bemerken, oder Sie bemerken überhaupt keinen Unterschied.
Hormone spielen eine Schlüsselrolle in Ihrem Körper. Sie sind so genannte Botenstoffe, die den Organen sagen, was sie tun sollen. Über das Blut senden sie Signale an alle Teile Ihres Körpers, auch an Ihre Augen. Und um richtig zu funktionieren und, natürlich, gut zu sehen, benötigen Ihre Augen Tränenflüssigkeit. Durch Blinzeln wird die Tränenflüssigkeit dünn und gleichmäßig auf dem Auge verteilt. Der so genannte Tränenfilm bietet Schutz und hält das Auge glatt und feucht.
Die Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron beeinflussen die Beschaffenheit der Schleimhäute im Körper und damit die Produktion aller Bestandteile des Tränenfilms, einschließlich der Tränenflüssigkeit. Wenn die Hormonspiegel in den Wechseljahren schwanken und sinken, kann dies zu trockenen, schmerzenden und/oder gereizten Augen, verschwommenem Sehen und Schwierigkeiten beim Fokussieren führen.
Außerdem wird angenommen, dass Östrogen eine Rolle bei der Elastizität der Hornhaut spielt. Das bestimmt die Art und Weise, wie das Licht auf Ihre Augen trifft. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, kann Ihre Sicht verschwommen werden, oder Sie bemerken andere Veränderungen in Ihrem Sehvermögen.
Und schließlich bekommt frau in den Wechseljahren öfter entzündete Augenlider (Blepharitis) oder ein Augenekzem. Die Ränder Ihrer Augenlider können sich aufgrund der schwankenden Hormonspiegel schneller entzünden. Denn Östrogen ist wichtig für die Kollagenproduktion in Ihrem Körper, die unter anderem für eine hydratisierte und starke Haut sorgt. Je weniger Kollagen, desto schneller trocknet Ihre Haut aus, was Sie vielleicht an der dünnen, empfindlichen Haut um die Augen herum bemerken. Ihre Augen oder Augenränder röten, brennen, kleben, tränen zu stark, sind lichtempfindlicher oder fühlen sich unangenehm an.
Neben den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren kann auch das Alter eine Rolle bei Sehschwäche und anderen Augenbeschwerden spielen. Außerdem können Medikamente, Allergien und Hautkrankheiten (z. B. Ekzeme) sowie das Tragen von Kontaktlinsen Ihre Augengesundheit beeinträchtigen. Schilddrüsenerkrankungen (Morbus Basedow) können ebenfalls zu trübem Sehen, trockenen oder tränenden Augen, Rötungen, Schmerzen, Doppeltsehen oder anderen Augenbeschwerden führen.
Schleimhäute gibt es übrigens nicht nur in den Augen, sondern auch in Mund, Nase, Rachen, Lunge und Vagina. Auch sie können somit in den Wechseljahren trockener werden. Mehr zum Thema Scheidentrockenheit.
Ein gesunder Lebensstil ist in den Wechseljahren noch wichtiger als sonst. Achten Sie auf ausreichend Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Entspannung. Nahrungsergänzungsmittel können einen gesunden Lebensstil unterstützen.
Die Behandlung von trockenen Augen hängt von der Ursache und der Schwere der Symptome ab. Sie können trockene Augen mit Augentropfen oder künstlichen Tränen lindern. Es hilft auch, die Augen zu pflegen, indem man sich gesund ernährt und trockene Luft meidet. Suchen Sie einen Arzt auf für weitere Untersuchungen.
Die Hormontherapie (HRT) ist eine Behandlung, die den natürlichen Verlust bestimmter Hormone in den Wechseljahren vorübergehend ausgleicht. Eine Hormonersatztherapie kann schwere Beschwerden, wie Hitzewallungen, schlechten Schlaf, Scheidentrockenheit und psychische Beschwerden lindern. Viele Frauen empfinden dies als Erleichterung. Leiden Sie neben trockenen Augen auch unter anderen Wechseljahrsbeschwerden? Dann könnte eine Hormontherapie eine Möglichkeit für Sie sein.
Vitamine und Mineralien sind wichtig für eine gute Gesundheit. Nahrungsergänzungsmittel können eine gute Unterstützung sein. Denken Sie dabei an Zink, Vitamin C oder Omega-3-Fettsäuren.
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Generell hilft es, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren, genügend Wasser zu trinken und sich ausreichend zu bewegen. Versuchen Sie außerdem, mit dem Rauchen aufzuhören und vermeiden Sie trockene Luft und Alkohol. Tragen Sie eine Sonnenbrille, um Schäden durch die Sonne zu vorzubeugen. Auch beim Sport kann eine gute Brille dazu beitragen, Augenprobleme vorzubeugen. Schauen Sie oft auf einen Bildschirm? Wenn ja, schauen Sie regelmäßig in die Ferne und planen Sie regelmäßige Pausen ein.
Studien zeigen, dass sich Ihre Augen verändern können, wenn Sie chronisch unter Stress stehen. Wenn Ihr Körper viel Cortisol und Adrenalin (Stresshormone) produziert, kann dies zu verschwommenem Sehen, Lichtempfindlichkeit und anderen Augenbeschwerden führen. Oft sind die Auswirkungen nur vorübergehend, aber sie können auch bestehende Beschwerden verschlimmern.