Estradiol Tablette
Hilft bei Wechseljahrsbeschwerden
Hormonersatztherapie (HET, auch HRT)
Tablette zum Einnehmen
Für Frauen nach der Menopause vorgesehen
Estradiol ist ein weibliches Sexualhormon (ein Estrogen oder Östrogen). Ärzte verschreiben dieses Medikament als Hormonersatztherapie (HET). Das ist eine Behandlung, bei der ein Hormonpräparat den körpereigenen Estrogenmangel ausgleicht.
Ein Mangel am Hormon Estrogen tritt um die Menopause herum auf. Dies kann Beschwerden verursachen, die sich in Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen äußern. Darüber hinaus wird Estrogenmangel mit einem erhöhten Risiko auf Knochenschwund (Osteoporose) in Verbindung gebracht.
Estradiol lindert die Wechseljahrsbeschwerden und senkt das Osteoporoserisiko. Dieses Arzneimittel wird Ihnen nur verordnet, wenn Ihre Beschwerden Sie erheblich in Ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigen.
Die Art der Anwendung und die Dosierung werden ärztlich festgelegt. Nehmen Sie die Tablette mit einem Glas Wasser ein.
Für Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde, gilt als Anwendungsrichtlinie:
Sie nehmen einmal täglich, ohne Unterbrechung, ½ bis 1 Filmtablette Estradiol 2 mg ein.
Für Frauen, die ihre Gebärmutter noch haben, gibt es zwei Behandlungsformen:
zyklische Therapie: Sie nehmen 21 Tage (3 Wochen lang) ½ bis 1 Tablette Estradiol 2 mg ein, gefolgt von einer 7-tägigen Behandlungspause.
Wahrscheinlich wird Ihnen ein weiteres Hormon, ein Gestagen, verordnet. Verwenden Sie die Gestagentabletten während der letzten 12 bis 14 Tage der 21 Tage, an denen Sie Estrogen einnehmen. In der vierten Woche, der einwöchigen Behandlungspause, nehmen Sie auch keine gestagenhaltigen Arzneimittel ein. Während dieser Behandlungspause kann eine Entzugsblutung („Menstruation“) auftreten.
kontinuierliche Therapie: Sie nehmen täglich, ohne Unterbrechung, ½ bis 1 Tablette Estradiol 2 mg ein. Wahrscheinlich wird Ihnen ein weiteres Hormon, ein Gestagen, verordnet. Verwenden Sie die Gestagentabletten während der letzten 12 bis 14 Tage des Monats. In dem Zeitraum, in dem Sie das Estrogen mit dem Gestagen kombinieren, kann eine Entzugsblutung („Menstruation“) auftreten.
Anwendungshinweise zur Vorbeugung von Knochenschwund (Osteoporose):
Sie nehmen täglich 1 Filmtablette Estradiol 2 mg ein, wie ärztlich verordnet.
Besprechen Sie von Zeit zu Zeit mit Ihrem Arzt, ob die Behandlung weiterhin erforderlich ist. Es ist wichtig, die niedrigste wirksame Dosis zu verwenden, und dies für eine möglichst kurze Zeit.
Alkohol/Verkehrstüchtigkeit
Wechselwirkungen mit Alkohol oder Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit sind nicht bekannt.
Überdosierung/Dosis vergessen/Estradiol absetzen
Bei Einnahme größerer Mengen müssen Sie einen Arzt kontaktieren. Zu den möglichen Symptomen gehören Übelkeit, Erbrechen und Blutungen aus der Scheide.
Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, so holen Sie diese so schnell wie möglich nach. Sind jedoch mehr als 12 Stunden vergangen, lassen Sie die vergessene Tablette aus. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um die vergessene Dosis nachzuholen. Wenn Sie mehrere Einnahmen vergessen haben, ist es möglich, dass eine Entzugsblutung auftritt.
Bei Beendigung der Einnahme müssen Sie mit Durchbruch- oder Schmierblutungen rechnen. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Arzt. Fragen Sie nach einer längeren Unterbrechung der Behandlung Ihren Arzt um Rat, bevor Sie wieder mit der Einnahme der Tabletten beginnen.
Sie dürfen dieses Medikament nicht anwenden:
wenn Sie an Brustkrebs erkrankt sind oder früher einmal erkrankt waren bzw. wenn ein entsprechender Verdacht besteht;
wenn Sie an einer Form von Krebs leiden, dessen Wachstum von Estrogenen abhängig ist, z. B. Krebs der Gebärmutterschleimhaut, bzw. ein entsprechender Verdacht besteht;
wenn vaginale Blutungen unklarer Ursache auftreten;
wenn eine unbehandelte übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) vorliegt;
wenn sich bei Ihnen ein Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose) gebildet hat bzw. früher einmal gebildet hatte, z. B. in den Beinen (Thrombose in den tiefen Venen) oder in der Lunge (Lungenembolie);
wenn Sie an einer Blutgerinnungsstörung leiden (z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin-Mangel);
wenn Sie eine Krankheit haben bzw. vor Kurzem hatten, die durch Blutgerinnsel in den Arterien verursacht wird, z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder starke Schmerzen im Brustbereich durch Sauerstoffmangel (Angina Pectoris);
wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten und sich die Werte Ihrer Lebertests noch nicht normalisiert haben;
wenn Sie an Porphyrie (eine erblich bedingte Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffs) leiden;
bei einer Allergie gegen Estradiol oder einen der anderen Bestandteile dieses Medikaments (siehe unter dem Abschnitt „Zusammensetzung“).
Falls eine der oben erwähnten Erkrankungen während der Anwendung dieses Arzneimittels erstmals auftritt, beenden Sie die Anwendung sofort und konsultieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Müssen Sie sich einer Operation unterziehen? Informieren Sie den Arzt, dass Sie Estradiol anwenden. Sie müssen möglicherweise die Anwendung dieses Medikaments 4 bis 6 Wochen vor der Operation beenden, um das Risiko eines Blutgerinnsels zu vermindern.
Wann ist besondere Vorsicht mit diesem Medikament geboten?
In einigen Fällen müssen Sie zuerst mit einem Arzt über die Anwendung von Estradiol sprechen, beispielsweise wenn Sie an bestimmten Erkrankungen leiden. Auf dem Beipackzettel finden Sie eine Übersicht über Situationen, in denen besondere Vorsicht geboten ist.
Schwangerschaft und Stillzeit
Dieses Arzneimittel ist ausschließlich für Frauen nach den Wechseljahren bestimmt. Falls Sie schwanger werden, beenden Sie sofort die Anwendung dieses Mittels und konsultieren Sie Ihren Arzt.
Wichtig: Dieses Medikament ist kein Mittel zur Empfängnisverhütung. Wenn seit Ihrer letzten Monatsblutung weniger als 12 Monate vergangen sind oder wenn Sie jünger als 50 Jahre sind, kann zusätzliche Empfängnisverhütung erforderlich sein.
Verwenden Sie noch andere Medikamente?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie andere Medikamente anwenden, andere Medikamente angewendet haben oder beabsichtigen, in Kürze andere Medikamente anzuwenden. Dies gilt auch, wenn es sich um pflanzliche oder nicht verschreibungspflichtige Medikamente handelt.
Bei bestimmten Medikamenten tritt eine Wechselwirkung mit Estradiol auf. Auf dem Beipackzettel finden Sie eine Übersicht dieser Medikamente.
Medikamente können Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Die folgenden Krankheiten wurden bei Frauen, die eine Hormonersatztherapie anwenden, im Vergleich zu Nichtanwenderinnen häufiger berichtet:
bestimmte Formen von Krebs
Blutgerinnsel in den Venen der Beine oder der Lunge (venöse Thromboembolie)
Herzkrankheit
Schlaganfall
Gedächtnisstörungen, wenn die Hormonersatztherapie im Alter von über 65 Jahren begonnen wurde
Auf dem Beipackzettel stehen weitere Informationen zu diesen Nebenwirkungen.
Andere ernste Nebenwirkungen:
Schwellungen des Gesichts, der Lippen, des Mundes, der Zunge oder des Rachens (Angioödem)
Falls Sie eines dieser Symptome bei sich feststellen, brechen Sie die Behandlung sofort ab und suchen Sie einen Arzt auf.
Andere Nebenwirkungen
Am häufigsten wird bei der Anwendung von Estradiol von schmerzempfindlichen Brüsten berichtet. Zu den anderen Nebenwirkungen zählen u. a.:
Häufig (betrifft weniger als 1 von 10 Behandelten):
Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen
Übelkeit, Bauchschmerzen
Hautausschlag, Juckreiz
Durchbruch- und Schmierblutungen, unregelmäßige Blutungen aus der Scheide, ungewöhnlich starke und lange Menstruation (Menorrhagie)
weißer, gelblicher oder grün-weißer Ausfluss aus der Scheide (Leukorrhöe)
Eine Übersicht über die seltener auftretenden Nebenwirkungen finden Sie auf dem Beipackzettel. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht auf dem Beipackzettel angegeben sind.
Der Wirkstoff in Estradiol Tablette 2 mg ist Estradiol. Jede Filmtablette enthält 2 mg Estradiol (als Hemihydrat).
Wie läuft eine Online-Beratung durch einen Arzt ab?
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