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Redaktion SeeMe-nopause
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Neuestes Update: 26-04-2024
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7 Mythen über die Wechseljahre, die nicht stimmen

Obwohl wir viel über die Wechseljahre und unsere Hormone wissen, halten sich einige Mythen immer noch hartnäckig. Auch die Wechseljahreberaterin Suzanne Rouhard hört sie oft in ihrer Praxis. Eigentlich sind es eher Missverständnisse. Und diese Missverständnisse verwirren viele Frauen. Der Weg zu gelungenen Wechseljahren beginnt mit dem Wissen über den eigenen Körper. Und zwar dem richtigen Wissen. 

Wir entlarven sieben weit verbreitete Mythen über die Wechseljahre.

1. Wechseljahre und Menopause sind ein und dasselbe

Diese beiden Begriffe werden häufig synonym verwendet, was jedoch nicht korrekt ist. Die Menopause ist der Zeitpunkt Ihrer letzten Periode. Ein Zeitpunkt, der sich nur im Nachhinein bestimmen lässt. Erst wenn Sie ein Jahr lang keine Periode mehr hatten, können Sie sagen, dass Sie die Menopause hatten. Es handelt sich also nicht um einen Zeitraum, sondern um einen Zeitpunkt. Das durchschnittliche Alter, in dem Frauen in die Menopause kommen, liegt bei 51 Jahren. Interessantes Detail: Das Alter, in dem Ihre Mutter in die Menopause kam, lässt Rückschlüsse auf Ihre Menopause zu.  

Die Wechseljahre benennen den Zeitraum, in dem sich das Menstruationsmuster ändert, einschließlich der ersten blutungsfreien Jahre, in denen noch Wechseljahrsbeschwerden auftreten. Die Wechseljahre können sieben bis 10 Jahre dauern. Das ist bei jeder Frau anders.

2. Jede Frau kommt in die Wechseljahre und gegen die Beschwerden kann man nichts machen

Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein! Natürlich kommt jede Frau in die Wechseljahre. Die Beschwerden hingegen sollten Sie nicht als selbstverständlich hinnehmen. Neben Hormonschwankungen gibt es mehrere Faktoren, die zu diesen Beschwerden führen.  

Das Schöne daran ist, dass Sie die Dirigentin Ihres „Hormonorchesters“ sind. Damit will ich sagen, dass Sie selbst viele Beschwerden lindern und sogar verhindern können.

Es ist jedoch wichtig, dass die Ursachen für Ihre Symptome richtig eingeschätzt werden. So können Sie Ihre Hormone mit einem persönlichen Lebensstilplan wieder ins Gleichgewicht bringen.

Auch präventiv lassen sich viele Vorteile erzielen. Vorbeugen statt heilen, lautet die Devise. Wenn Ihr Körper zu Beginn der Wechseljahre im Gleichgewicht ist, werden Ihre Wechseljahre viel leichter verlaufen.

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3. Jede Frau in den Wechseljahren nimmt an Gewicht zu

Sicherlich nicht jede Frau nimmt in den Wechseljahren an Gewicht zu. Das ist wirklich von Person zu Person unterschiedlich. Manche Frauen berichten, dass sie nichts anders machen als vorher und trotzdem stark zunehmen. Andere Frauen nehmen nur ein paar Pfunde zu, und das oft am Bauch. Und wieder andere bemerken nichts an ihrem Gewicht. 

Da Ihre Hormone in alle Richtungen ausschlagen können, ist das Risiko einer Gewichtszunahme natürlich höher. Doch dafür sind auch mehrere Ursachen verantwortlich. Viele Frauen schlafen zum Beispiel schlecht und haben deshalb mehr Heißhunger. Auch nachts. Und das ist natürlich nicht gerade förderlich für Ihr Gewicht.

Außerdem nimmt Ihre Muskelmasse in den Wechseljahren ab, was bedeutet, dass Sie weniger Fett verbrennen. Darüber hinaus wird frau in den Wechseljahren anfälliger für Stress. Ihr Körper tut also alles, was er kann, um sicherzustellen, dass Zucker verfügbar ist. Die Folge? Bedürfnis nach Süße.

Dies wissend, fragt frau sich vielleicht, warum es dann überhaupt ein Mythos und keine Tatsache ist. Der Grund dafür ist, dass Sie eine Gewichtszunahme nicht hinzunehmen brauchen, sondern selbst eine Menge tun können, um eine Gewichtszunahme zu verhindern oder die Pfunde wieder zu verlieren. Ist es einfach? Oft nicht. Und in der Regel auch schwieriger, als Sie es gewohnt sind. Frau muss sich neue Gewohnheiten aneignen und alte aufgeben, aber es ist durchaus machbar. Ein gesunder Lebensstil ist der Schlüssel!

4. Rauchen hat keinen Einfluss auf die Symptome der Wechseljahre

Erst einmal: Es ist immer eine gute Idee, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben. Doch wie wirkt sich das Rauchen nun auf die Wechseljahre aus? Wer raucht, kommt früher in die Wechseljahre, zeigen Studien.  

Rauchen reduziert die Östrogenproduktion. Je mehr Sie rauchen, desto schneller verläuft dieser Prozess. Und ein verfrühter Eintritt in die Wechseljahre erhöht das Risiko für verschiedene Erkrankungen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Alzheimer und Osteoporose.

Ferner verursacht Rauchen mehr Hitzewallungen. Und das bedeutet eine schlechtere Schlafqualität und weniger Energie am Tag. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass sich dies auch auf Ihr Gewicht auswirkt. Ihr Körper verlangt nach Energie, und woraus können Sie schnell Energie gewinnen? Richtig. Aus Zucker.

5. Nur eine Hormonersatztherapie kann die Beschwerden lindern

Eine Hormonersatztherapie kann eine gute Option sein, um die Wechseljahre leichter zu bewältigen. Das ist absolut wahr. Aber es ist nicht der einzige Weg. 

Es ist von der Natur gewollt, dass die Sexualhormone im Körper auf ein Minimum reduziert werden. Für eine Schwangerschaft werden Östrogen und Progesteron benötigt, aber diese Lebensphase liegt hinter Ihnen. Die Menstruation kostet den Körper einer Frau viel Energie. Das Ausbleiben der Menstruation im Alter ist daher eine gute Möglichkeit, Energie zu sparen. Energie, die Ihr Körper für andere Funktionen nutzen kann.

Östrogen und Progesteron benötigt Ihr Körper immer noch, nur in geringerem Maße. Diese Aufgabe wird daher nach den Wechseljahren weitgehend von den Nebennieren übernommen. Um Ihren Körper dabei zu unterstützen, können Sie selbst viel tun.

Die Frauen, die ich berate, nehmen immer zuerst an Interventionen zur Änderung der Lebensweise teil. Meiner Meinung nach ist das die Grundlage. Denn bei jeder Frau gibt es unterschiedliche Dysbalancen, die zuerst einmal erkannt werden müssen. Diese Änderungen des Lebensstils sind nicht so schnell erfolgreich wie eine Hormontherapie, dafür sind sie nachhaltiger. Und viele Frauen sehen (und fühlen!) großartige Ergebnisse.

Bringen sie aus irgendeinem Grund nicht die gewünschten Ergebnisse? Dann können Sie sich in Absprache mit Ihrem Arzt oder Ärztin immer noch für eine Hormonersatztherapie entscheiden. Jemanden mit ernsthaften psychischen Problemen überweise ich sofort an den Hausarzt. Eine Hormonersatztherapie führt in diesen Fällen oft zu schnellen Ergebnissen. Je nach Situation beginnen wir zusätzlich mit einer Anpassung der Ernährung und der Lebensweise, denn das ist ohnehin die Basis für eine gute Gesundheit.

6. Frauen haben in den Wechseljahren keine Lust auf Sex

Während die Libido der einen Frau in den Wechseljahren zunimmt, nimmt sie bei der anderen ab. Wie sehr frau Lust auf Sex hat, ist von Frau zu Frau verschieden. Wenn Sie weniger Lust auf Sex haben, kann das mehrere Gründe haben. 

So stellen viele Frauen fest, dass sie leichter zunehmen. Das führt häufig dazu, dass sie sich weniger attraktiv fühlen.

Ferner können die Wechseljahre zu Scheidentrockenheit führen (aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts und einer verminderten Blutzufuhr zur Scheide und/oder einer Ausdünnung des Gewebes). Der Sex kann dann schmerzhafter sein, sodass Sie – logischerweise – weniger Lust darauf haben.

Aber unabhängig von ihrem Alter kann jede gesunde Frau sexuell erregt und feucht werden. Diese sexuelle Erregung führt dazu, dass sich die Blutgefäße in der Scheide öffnen und die Scheide feucht wird. Das hat nichts mit dem Hormon Östrogen zu tun. Allerdings braucht man oft mehr Zeit, um feucht zu werden. Ein längeres Vorspiel zu genießen ist dann kein überflüssiger Luxus.

Last but not least sind die Wechseljahre eine Phase, in der Frauen Bilanz ziehen. Sind Sie noch glücklich in Ihrem Beruf? Führen Sie noch eine Beziehung, die Sie erfüllt? Vielleicht ist hier die Ursache darauf zu finden, dass Sie keine Lust auf Sex mit Ihrem Partner haben.

7. Hitzewallungen sind das erste Anzeichen der Wechseljahre

Das erste Symptom der Wechseljahre sind häufig Zyklusstörungen. So können die Zeitabstände zwischen den Blutungen zunächst kürzer und dann immer länger werden, bis sie vollständig ausbleiben. Hitzewallungen treten bei den meisten Frauen in diesem Alter noch nicht auf.  

Aber auch das muss nicht der Fall sein. Etwa ab dem 35. Lebensjahr beginnen die Sexualhormonspiegel zu schwanken. Ab dem 40. Lebensjahr zeigen sich oft die ersten Auswirkungen dieser Schwankungen. Ich berate Frauen mit einer Vielzahl von Wechseljahrsbeschwerden wie Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und Müdigkeit, obwohl deren Periode noch regelmäßig ist.

Im Durchschnitt kommt eine Frau mit 45 Jahren in die Wechseljahre. In diesem Alter treten oft auch die ersten Hitzewallungen auf, aber nicht unbedingt. Es gibt viele Frauen, die in der Perimenopause nie Hitzewallungen haben, die aber nach der Menopause mit Wucht auftreten. Und wieder andere haben überhaupt keine.

Auch hier gilt das Credo: so viele Frauen, so viele Wechseljahre. Was sind Ihre eigenen Ansichten zum Thema Wechseljahre? Lassen Sie es uns über eine DM auf Instagram wissen.

Lindern Sie Ihre Beschwerden

Jede Frau erlebt ihren Körper in den Wechseljahren anders, und deshalb ist auch jede Behandlung anders. Erfahren Sie, wie Lebensstil, Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und medizinische Behandlungen Ihre Gesundheit in dieser Phase unterstützen können.

Quellennachweis

  • Dąbrowska J, Dąbrowska-Galas M, Rutkowska M, Michalski BA. (2016). Twelve-week exercise training and the quality of life in menopausal women - clinical trial. PMID: 27095954.; PMCID: PMC4828504.
  • Taebi M, Abdolahian S, Ozgoli G, Ebadi A, Kariman N. (2018). Strategies to improve menopausal quality of life: A systematic review. PMID: 30079364.
  • Hoga L, Rodolpho J, Gonçalves B, Quirino B. (2015). Women's experience of menopause: a systematic review of qualitative evidence. PMID: 26455946.
  • Hayatbakhsh MR, Clavarino A, Williams GM, Sina M, Najman JM. (2012). Cigarette smoking and age of menopause: a large prospective study. Maturitas. PMID: 22695707.

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