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Wies Verbeek
Neuestes Update: 18-06-2024
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Wies: „Ist Scheidentrockenheit auch ein Thema für Sie? Sprechen Sie darüber.“

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit. Wir müssen dringend über das Thema Scheidentrockenheit sprechen. Ich persönlich empfinde sie als eines der ärgerlichsten Symptome der Wechseljahre. Sex - sprich: das Eindringen - tut weh, und damit habe ich zu kämpfen. Wussten Sie, dass jede dritte Frau in den Wechseljahren unter Scheidentrockenheit leidet? 

Studien zeigen auch, dass viele dieser Frauen damit nicht zum Arzt gehen und sich auch nicht trauen, darüber zu sprechen. Schade, denn Sie können viel daran ändern, wenn Sie möchten.  

Scheidentrockenheit: ein weit gefasster Begriff

Zunächst ein kurzer Ausflug in die Biologie. Scheidentrockenheit ist ein weit gefasster Begriff. Möglicherweise haben Sie Schmerzen im äußeren Intimbereich (d.h. an den kleinen und großen Schamlippen und der Klitoris) oder Schmerzen oder Trockenheit in der Scheide selbst (d.h. in dem Hohlraum, in den Sie auch einen Tampon einführen).  

Vielleicht haben Sie nur beim Geschlechtsverkehr Schmerzen, vielleicht aber auch ein brennendes, scheuerndes Gefühl beim Radfahren oder beim Tragen enger Kleidung. Zudem leiden Sie möglicherweise an einer Entzündung oder einer Verengung der Vagina. Sie sehen, es gibt verschiedene Ursachen für Ihre Beschwerden.  

Sie sollten also zunächst herausfinden, um welche Art von Problem es sich handelt. Wenn Sie das mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt nicht klären können, lassen Sie sich am besten an eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt überweisen.  

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Atrophie aufgrund Östrogenrückgang

Ich möchte mich hier kurz auf die vaginale Atrophie beschränken, weil sie am häufigsten vorkommt. Unter vaginaler Atrophie versteht man die Trockenheit der Scheide, die durch die verminderte Östrogenproduktion verursacht wird. Das Scheidengewebe und die Epithelschicht (die sich in den Schleimhäuten befindet) werden dünner, trockener und weniger elastisch.  

Die Folge sind Symptome wie eine schmerzhafte, trockene Vagina, ein scheuerndes Gefühl beim Geschlechtsverkehr, Rötungen der Schamlippen und eine erhöhte Anfälligkeit des Gewebes für Infektionen.  

Eine wichtige Nuance

Viele Frauen denken, sie hätten es mit einer Atrophie zu tun, weil sie aufgrund einer trockenen Scheide Schmerzen beim Geschlechtsverkehr haben. Aber: Fast 80 Prozent meinen damit, dass sie beim Sex nicht feucht sind. Das ist etwas vollkommen anderes.  

Obwohl die Vagina im ‚normalen‘ Zustand um die Wechseljahre herum trockener wird, kann sie in erregtem Zustand wieder so feucht werden wie zuvor. Es könnte nur ein bisschen länger dauern. Frau muss also erst einmal erregt sein, und oft nehmen wir uns dafür nicht die Zeit. 

Sex muss nicht wehtun

Die Atrophie hat nichts mit Sex und Erregung zu tun; die Scheidenwand ist dünn, rot oder gleichmäßig blass, und durch Reibung kann sie einreißen (auch durch andere Bewegungen als beim Geschlechtsverkehr). Das verursacht Schmerzen, was natürlich nicht förderlich für Ihre Erregung ist, aber Sie können die Atrophie gut mit einer Creme behandeln.  

Mit einer Creme wird die Scheidenwand etwas elastischer und dicker, sodass das Liebesspiel nicht wehtun muss. Am besten sind Cremes oder Zäpfchen mit Östriol. Östriol (oder Estriol) ist ein stark abgeschwächtes Östrogen, das ebenfalls die Durchblutung fördert.  

Frauen, die an Atrophie leiden, müssen also keine Schmerzen haben und sind durchaus in der Lage, feucht zu werden, solange sie genug Lust und Erregung empfinden.

Quelle meines Wissens: Frauenärztinnen

Dieses Wissen stammt nicht von mir selbst, sondern von dazu befragten Frauenärzt:innen. Es hat mir auch selbst sehr geholfen. Es gibt gut wirkende Cremes, Tabletten und Zäpfchen. Bekannt sind Synapause Östriol-Creme oder Vagifem Östradiol-Tabletten. Es kann ein paar Wochen dauern, bis Sie eine Wirkung bemerken. Ein östrogenfreies Mittel ist Hyalofemme Premeno Duo.  

Vielleicht denken Sie ja: Ach, egal, Sex war ja ganz schön, muss aber nicht mehr sein. Das ist natürlich auch in Ordnung. Wenn Sie aber doch noch wollen, sollten Sie mit einem Facharzt darüber sprechen. Trauen Sie sich einfach, nehmen Sie Hormone, zücken Sie die Trickkiste oder finden Sie andere Lösungen. Das Leben macht so viel mehr Spaß. Ich spreche aus Erfahrung. 

Wer ist Wies?

Wies Verbeek (58), ist Journalistin für gesundes Altern, Gründerin der Website BLOW.nl und Autorin des Buches 'n Beetje Leuk Ouder Worden, 101 verrassende en bewezen tips (Übersetzt etwa: Altern mit ein bisschen Spaß,überraschende und bewährte Tipps). Und... sie befindet sich mitten in den Wechseljahren.

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