Sie können sich die Leber als ein großes Entsorgungsorgan vorstellen, das den Körper entgiftet. Sie ist für die Umwandlung von Cholesterin, den Abbau von Fetten und Proteinen und die Blutreinigung zuständig. Außerdem werden in der Leber verbrauchte Hormone abgebaut und aus dem Körper ausgeschieden. Das ist wichtig, denn so bleibt der Hormonhaushalt besser im Gleichgewicht.
Ihre Leber spielt also eine wichtige Rolle in Ihren Hormonhaushalt. Diese Rolle wird umso wichtiger, je näher die Menopause rückt und je mehr sich der Hormonspiegel verändert. Wie können Sie Ihre Leber gut pflegen?
Die Leber wird über den Tag hinweg ganz schön strapaziert. Denken Sie zum Beispiel an den Abbau von Alkohol, Kaffee, Medikamenten sowie der Chemikalien in unseren verwendeten Lebensmitteln und Produkten. Kurz gesagt: Die Leber ist ausgelastet und kann daher ihre Arbeit nicht in vollem Umfang erledigen.
Die durchschnittliche Frau ist täglich Hunderten von Chemikalien ausgesetzt, die alle von der Leber verarbeitet werden müssen.
Außerdem haben all diese Prozesse Vorrang vor der Ausscheidung der verbrauchten Hormone aus dem Körper. Wenn Hormone nicht optimal abgebaut werden, ist das nicht lebensbedrohlich. Der schlechte Abbau von z.B. Alkohol oder Medikamenten hingegen schon, und so räumt Ihr Körper diesem oberste Priorität ein. Wenn also die Leber damit alle Hände voll zu tun hat, wirkt sich das auf den Hormonhaushalt aus.
Studien haben außerdem ergeben, dass ein sinkender Östrogenspiegel in den Wechseljahren die Wahrscheinlichkeit einer Fettleber (und damit einer weniger gut funktionierenden Leber) erhöht. Dies macht vor allem Frauen in der Postmenopause anfälliger für eine Fettleber. Auch viel Stress und Insulinresistenz können dabei eine Rolle spielen.
Diese wesentlichen Faktoren können die Ursache dafür sein, dass die Leber Ihre Hormone nicht abbauen kann und die Abbauprodukte des Östrogens (Metaboliten) weiterhin ihre Arbeit in Ihrem Körper verrichten. Leider nicht zu Ihrem Vorteil; denn sie sind endokrine Disruptoren, auch hormonaktive Stoffe genannt.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Leber und damit für einen gesunden Körper und Hormonhaushalt. Der rote Faden? Indem Sie bestimmte Dinge essen (Bio-Gemüse, Wasser, ausreichend Eiweiß) und nicht essen (Alkohol, zuckerhaltige oder verarbeitete Lebensmittel, frittierte Speisen), pflegen und schonen Sie Ihre Leber. Das bedeutet konkret:
In den Wechseljahren sollten Sie daher besonders freundlich zu Ihrer Leber sein. Detoxing? Dafür gibt es keinen Grund. Aber gesunde Ernährung, ausreichend Ruhe und weniger bis gar kein Alkohol geben Ihrer Leber die Unterstützung, die sie während der Wechseljahre besonders gebrauchen kann.
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