Östrogen spielt eine entscheidende Rolle für ein gesundes Gleichgewicht von Bakterien und Pilzen in der Scheide. Wenn der Östrogenspiegel in den Wechseljahren sinkt, erhöht sich das Risiko einer Scheidenpilzinfektion. Wie kann frau solch eine Pilzinfektion verhindern und behandeln?
Früher hatte ich ab und zu eine Pilzinfektion, die aber mit den richtigen Medikamenten schnell wieder abklang. Aber jetzt ist sie so schmerzhaft, dass ich sogar schlecht schlafe! - Melissa (51 Jahre)
75 Prozent der Frauen erleben irgendwann in ihrem Leben eine Scheidenpilzinfektion. Das ist ärgerlich, aber ganz normal. Die Perimenopause erhöht das Risiko einer Infektion. Dies ist auf den sinkenden Östrogenspiegel und die Östrogendominanz in der ersten Phase der Wechseljahre zurückzuführen.
Infektionen können in den Wechseljahren eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn sie immer wieder auftreten. Nach der Menopause (ein Jahr nach der letzten Periode) treten Scheidenpilzinfektionen im Allgemeinen seltener auf. In manchen Fällen können sie jedoch trotzdem auftreten, zum Beispiel wenn Sie eine Hormonersatztherapie durchführen.
Die Scheide ist ein röhrenförmiger Teil des weiblichen Geschlechtsorgans, der von der Vulva (den äußeren Geschlechtsorganen) bis zum Gebärmutterhals reicht. Bei einer Scheidenpilzinfektion ist das gesunde Gleichgewicht von Bakterien und Pilzen in der Scheide gestört.
Eine der Ursachen dafür sind die Wechseljahre. Sexualhormone stimulieren das Wachstum der nützlichen Bakterien wie beispielsweise Laktobazillen in Ihrer Scheide, die Sie u. a. vor Infektionen schützen. Sie bewirken eine leicht saure Scheidenflora (und helfen auch, Scheidentrockenheit vorzubeugen). Dieser leicht saure pH-Wert begünstigt das Wachstum vieler nützlicher Bakterien.
Wenn aber der Östrogen- und Progesteronspiegel schwankt und sinkt, können sich andere (schädlichere) Bakterien und Hefen ausbreiten. Außerdem führt ein niedriger Östrogenspiegel zu einem höheren pH-Wert der Scheidenflora, der den nützlichen Bakterien die Überlebensgrundlage entzieht. Dies fördert das Wachstum von Pilzen und Hefepilzen in der Scheide, einschließlich des übermäßigen Wachstums des Candida-Pilzes, der für die meisten Infektionen verantwortlich ist. Das Ergebnis? Das gesunde Gleichgewicht der Bakterien wird gestört und das Risiko einer Infektion steigt.
Darüber hinaus können auch andere Faktoren und/oder Wechseljahresbeschwerden eine Rolle bei der Entstehung einer Pilzinfektion spielen. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass eine Hormonersatztherapie (vaginales Östrogen) das Risiko einer Pilzinfektion erhöht, ebenso wie bestimmte Medikamente. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob die Medikamente, die Sie einnehmen, die gesunde Scheidenflora beeinträchtigen können.
Darüber hinaus erhöhen ein geschwächtes Immunsystem – auch bedingt durch Stress und Müdigkeit, Rauchen, die Einnahme von Antibiotika (z. B. bei einer Blasenentzündung; eine Pilzinfektion erhöht wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Blasenentzündung) und Typ-2-Diabetes (Blutzuckerspitzen füttern die ‚schlechten‘ Hefepilze in der Scheide) die Wahrscheinlichkeit von Pilzinfektionen.
Typische Merkmale einer Scheidenpilzinfektion sind:
Die Merkmale können den Anzeichen von Scheidentrockenheit ähneln. Wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um die Ursache Ihrer Symptome herauszufinden und die richtige Lösung zu finden.
Indem Sie das Mikrobiom in Ihrer Scheide unterstützen und das Gleichgewicht von Bakterien und Pilzen wiederherstellen, können Sie eine (weitere) Pilzinfektion verhindern. Was hilft:
Leiden Sie unter einer vaginalen Hefepilzinfektion? Antimykotika unterdrücken das Wachstum des Pilzes, sodass Ihre Symptome abklingen.
Wenn Sie unter einer Pilzinfektion leiden, benötigen Sie manchmal mehr Unterstützung. Vaginale Antimyotika (z. B. Vaginalzäpfchen) können Pilze in der Scheide abtöten. Bei wiederkehrenden Infektionen und verstärkten Wechseljahrsbeschwerden kann eine Hormontherapie in Frage kommen.
Canesten Gyno ist ein Arzneimittel, das bei vaginalen Hefepilzinfektionen hilft. Es tötet den Pilz in der Vagina ab und lindert den Juckreiz schnell. Sie bringen das Arzneimittel in die Scheide ein, wo der Wirkstoff Clotrimazol das Wachstum und die Vermehrung von Pilzen und Hefen hemmt.
Wenn Sie häufiger unter Pilzinfektionen leiden, reicht eine antimykotische Creme oder Tablette allein nicht aus. Eine Hormonersatztherapie (HRT) kann dann eine Option sein. Eine HRT ist eine medizinische Behandlung, die den natürlichen Verlust bestimmter Hormone vorübergehend ausgleicht. Sie kann bei schweren Wechseljahresbeschwerden, wie z. B. schlechter Schlaf und trockene Scheide, verschrieben werden. Haben Sie außer wiederkehrenden Pilzinfektionen noch andere Wechseljahressymptome? Eine Hormontherapie kann dann eine Option sein.
Eine gesunde Vaginalflora besteht aus einem guten Gleichgewicht zwischen gesunden und sogenannten pathogenen Bakterien. Gesunde Ernährung fördert dieses Gleichgewicht, und Nahrungsergänzungsmittel können es unterstützen. Zum Beispiel helfen Silberkresse und Astralagus bei Solgar® Herbal Female Complex (der speziell für Frauen mit hormonellen Beschwerden entwickelt wurde) dabei, Wechseljahrsbeschwerden zu lindern und ein gesundes Immunsystem zu erhalten*.
* Gesundheitsbezogene Angabe(n), deren Zulassung durch die Europäische Kommission noch aussteht (ausstehen).
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Versuchen Sie, Ihren Lebensstil anzupassen, um das Gleichgewicht von Pilzen und Bakterien im Mikrobiom Ihrer Scheide wiederherzustellen und wiederkehrende Infektionen zu verhindern. Beginnen Sie mit den wissenschaftlich belegten Ratschlägen auf dieser Seite unter „Was können Sie selbst tun?“. Konzentrieren Sie sich auf gesunde Ernährung, Probiotika und die Unterstützung Ihres Immunsystems. Waschen Sie Ihren Intimbereich ausschließlich mit lauwarmem Wasser (verwenden Sie keine Seife oder andere Vaginalprodukte).