Die Wechseljahre sind eine Phase der Veränderung im Leben einer Frau, die auch Herausforderungen mit sich bringt. Ein erhöhtes Risiko für Blasenentzündungen ist eine davon. Blasenentzündungen treten bei Frauen in den Wechseljahren häufiger auf, insbesondere bei Frauen in der Postmenopause. Warum ist das so? Was können Sie dagegen tun?
Vor zwei Jahren hatte ich meine letzte Regelblutung und jetzt habe ich regelmäßig mit Blasenentzündungen zu kämpfen. Kann ich selbst etwas tun, um Blasenentzündungen vorzubeugen? - Marion (47 Jahre)
Als Frau haben Sie ein erhöhtes Risiko, eine Blasenentzündung zu bekommen, besonders wenn Ihre letzte Periode schon hinter Ihnen liegt. In der Perimenopause leiden 36 Prozent der Frauen an wiederholten Blasenentzündungen. In der Postmenopause steigt dieser Anteil auf 55 Prozent. Die Erfahrung zeigt, dass Frauen über 65 häufiger davon betroffen sind.
Übrigens können Sie in den Wechseljahren auch unter anderen Wechseljahrsbeschwerden leiden, z. B. Scheidentrockenheit, weniger Lust auf Sex und Hautalterung. Viele Frauen in den Wechseljahren erleben drei oder mehr Symptome.
Eine Blasenentzündung wird durch Bakterien verursacht, die in die Harnröhre eindringen (oft durch die Haut oder durch Stuhlreste) und das Innere der Blase infizieren. Da die Harnröhre von Frauen kürzer ist als die von Männern (und somit Bakterien schneller in die Harnwege gelangen können), treten Blasenentzündungen bei Frauen häufiger auf.
In den Wechseljahren sind Sie aufgrund des verminderten Östrogenspiegels besonders anfällig für Blasenentzündungen. Besonders nach der Menopause. Östrogen hält das Gewebe und die Schleimhäute in der Scheide und der Harnröhre feucht und die Muskeln stark. Mit dem Rückgang des Östrogens wird das Gewebe dünner, trockener und weniger säurehaltig und die Muskeln der Harnwege werden schwächer. Dadurch können Bakterien leichter durch die Scheide und die Harnröhre in die Blase gelangen. Dies führt zu einer Infektion.
Außerdem stimuliert ein ausgeglichener Östrogenspiegel das Gleichgewicht gesunder Bakterien in der Scheide und der Harnblase. Diese Bakterien wirken Entzündungen entgegen. Je weniger Östrogen Ihr Körper produziert, desto weniger gesunde Bakterien sind da, die Sie vor Infektionen schützen.
Darüber hinaus kann der Rückgang des Östrogens zu einer Erschlaffung des Beckenbodens führen. Das liegt daran, dass Östrogen die Produktion von Kollagen anregt, das wiederum für einen starken Beckenbodenmuskel (und starke Muskeln und Gelenke im Allgemeinen) wichtig ist. Der sinkende Östrogenspiegel verringert auch die Kollagenproduktion, was den Beckenboden schwächen und eine Blasensenkung verursachen kann. Durch die Senkung können Sie Ihre Blase nicht mehr richtig entleeren und sie entflammt sich schneller.
Woher wissen Sie, ob Sie es mit einer Blasenentzündung zu tun haben? Die häufigsten Merkmale sind:
Die Wechseljahre sind unvermeidlich, aber das bedeutet nicht, dass wiederkehrende Blasenentzündungen auch dazugehören. Eine Änderung Ihres Lebensstils hilft.
Leiden Sie unter wiederkehrenden Blasenentzündungen? Mit Antibiotika können Sie Ihre Beschwerden schnell lindern.
Bei einer Blasenentzündung werden Antibiotika verschrieben, um die Infektion zu bekämpfen. Antibiotika bekämpfen die unerwünschten Bakterien, gehen aber nicht gegen die Ursache des Problems vor. Je öfter Sie Antibiotika einsetzen, desto weniger wirksam sind sie. Infolgedessen liegt die nächste Infektion schon auf der Lauer. Deshalb ist es wichtig, zusätzlich auf eine gesunde Lebensweise zu achten.
Nitrofurantoin ist ein Antibiotikum, das Bakterien in der Harnblase abtötet. Die Beschwerden verschwinden dann schnell. Darüber hinaus wichtig zu wissen: Nitrofurantoin kann auch zur Vorbeugung von Blaseninfektionen oder als Langzeitbehandlung bei hartnäckigen Harnwegsinfektionen eingesetzt werden.
Bei starken Wechseljahresbeschwerden kann eine Hormonersatztherapie (HRT) Linderung verschaffen. HRT ist eine Behandlung, die bestimmte Hormone in den Wechseljahren vorübergehend wieder auffüllt. Dadurch können Sie Ihre Beschwerden lindern. Die Behandlung wird u. a. Frauen mit Hitzewallungen, Schlafstörungen, Scheidentrockenheit und psychischen Beschwerden empfohlen. Leiden Sie außer unter einer Blasenentzündung auch unter einem oder mehreren dieser Symptome? Dann kann eine Hormonersatztherapie eine Option für Sie sein.
Ich bekomme oft eine Blasenentzündung und das macht mich verrückt. Antibiotika helfen, und viel Wasser trinken auch. - Claire (45 Jahre)
Ein gesunder Körper ist leichter in der Lage, Infektionen zu bewältigen. Ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung sind der erste Schritt. Darüber hinaus können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel zu einer guten körperlichen Gesundheit beitragen (und so eine (weitere) Blasenentzündung verhindern).
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Wenn Sie häufig unter Blasenentzündungen leiden, empfehlen wir Ihnen, dies mit Ihrem Hausarzt zu besprechen. Darüber hinaus ist es immer hilfreich, den Lebensstil zu ändern, um eine Folgeinfektion zu vermeiden.