Vollständiges Angebot Zuverlässig und schnell Rund um die Uhr von zu Hause aus
Vaginaler Ausfluss

Vaginaler Ausfluss und die Wechseljahre

Jede Frau hat im Erwachsenenalter mit Scheidenausfluss zu tun. Das ist auch gut so, denn der Ausfluss schützt die Scheidenwand und hält die Scheidenflora sauber, feucht und gesund. Wenn sich Ihr Hormonhaushalt in den Wechseljahren verändert, kann sich das auch auf Ihren Ausfluss auswirken. Vielleicht haben Sie mehr Ausfluss, ist er wässrig oder schleimig. Was ist normal? Und wie pflegen Sie Ihre Scheide richtig?

Seit sechs Wochen habe ich einen stärkeren Ausfluss als normal. Er ist klar, weiß und geruchsneutral. Jetzt, wo ich weiß, dass er nicht krankhaft ist, mache ich mir weniger Sorgen. - Mina (46 Jahre)

Etwa zwei Drittel der Frauen in den Wechseljahren haben Vaginalbeschwerden, wie aus einer Studie hervorgeht. Scheidentrockenheit ist die am häufigsten genannte Beschwerde, aber einige Frauen erleben auch das Gegenteil: vermehrten und schleimigen Ausfluss.  

Ein Viertel der Frauen leidet unter starkem oder abnormalem Ausfluss. Nach den Wechseljahren, wenn der Östrogenspiegel konstant niedrig ist, lassen die Beschwerden oft wieder nach. 

Was passiert in Ihrem Körper?

In den Wechseljahren kommt es im weiblichen Körper zu einer Reihe von Hormonverschiebungen, unter anderem zu einem Rückgang des Sexualhormons Östrogen. Die Schwankung und Abnahme der Sexualhormone kann zu verschiedenen Wechseljahressymptomen wie zum Beispiel Hitzewallungen, Schlafproblemen und Stimmungsschwankungen führen. 

Östrogen sorgt unter anderem für eine gesunde Scheide. Es hält die Scheide feucht und sauber und unterstützt eine optimale Scheidenflora (ein Gleichgewicht zwischen gesunden und sogenannten pathogenen Bakterien), sodass unerwünschte Bakterien und Pilze keine Chance haben.  

In der Perimenopause sinkt der Progesteronspiegel im Körper schneller als der Östrogenspiegel. Dies führt zu einem Östrogenüberschuss. Diese Östrogendominanz kann zu verstärktem Ausfluss führen.  

Wenn der Östrogenspiegel während der Wechseljahre weiter sinkt, kann das gesunde Gleichgewicht in Ihrer Scheide gestört werden. Niedrige Östrogenspiegel führen oft zu einer dünnen, trockenen Scheidenwand und zu einem Rückgang der gesunden Bakterien und Pilze in Ihrer Scheide. Das Gleichgewicht des vaginalen Mikrobioms wird gestört und die Trockenheit führt zu Irritationen. Dadurch können sich Farbe, Geruch, Konsistenz und Menge des Ausflusses verändern.  

Das ist vergleichbar mit dem Menstruationszyklus. Unmittelbar nach der Menstruation (wenn sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut) ist der Ausfluss oft weniger und klarer. Während des Eisprungs (wenn Östrogen gebildet wird) kann es sein, dass Sie mehr Ausfluss haben und dass der Ausfluss schleimig, dünn und glatt wird, ähnlich wie Eiweiß. Nach dem Eisprung verändert sich die Struktur. Der Ausfluss wird cremig, klebrig und weiß oder sehr hellgelb. 

Weitere Ursachen für (ab)normalen Ausfluss

Es gibt noch andere Faktoren, die den Ausfluss verändern können. Der Geschlechtsverkehr hat Auswirkungen auf den Ausfluss; wenn die Scheide gereizt ist, kann sie mehr Ausfluss produzieren. Auch Stress oder vaginale Atrophie (Veränderung der Scheidenschleimhaut) können zu vermehrtem Ausfluss führen.  

Außerdem können bestimmte Medikamente, gesundheitliche Probleme (z. B. Diabetes) und Vaginalpflegeprodukte zu Veränderungen des Ausflusses führen. Und nicht zu vergessen: Eine Scheideninfektion oder eine Geschlechtskrankheit kann zu abnormalem Ausfluss führen. 

Was ist (nicht) normal?

Die Unterschiede beim Ausfluss (von wässrig bis schleimig und von klar bis braun) sind groß, und viel von dem, was innerhalb dieses Spektrums vorkommt, ist normal. Es ist auch normal, dass sich Ihr Ausfluss in den verschiedenen Lebensphasen verändert. Und was für Sie normal ist, kann für andere ungewöhnlich sein. Jede Scheide ist anders. 

Was ist normaler Ausfluss? 

  • Farbe? Weiß, klar oder hell  
  • Konsistenz? Flüssig, schleimig oder cremig  
  • Geruch? Kein oder schwacher Geruch (nicht stark oder unangenehm)  
  • Menge? Manche Frauen haben jeden Tag Ausfluss, andere nur an bestimmten Tagen ihres Zyklus. Durchschnittlich ein halber bis ein ganzer Teelöffel pro Tag 

Wann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen?  

  • Farbe? Grün, dunkelgelb, gelbgrün, braun oder grau  
  • Konsistenz? Körnige oder eitrige Konsistenz  
  • Geruch? Ein starker, unangenehmer und/oder fischiger Geruch  
  • Menge? Wenn Sie plötzlich mehr Ausfluss haben als gewohnt 
  • Schmerzen? Bei Juckreiz, Brennen, Schwellung der Scheide, Schmerzen im Beckenboden, Schmerzen beim Wasserlassen und/oder Fieber 
Was können Sie selbst tun?

Veränderungen des Ausflusses während der Wechseljahre sind normal und gehören zu dieser Lebensphase dazu. Die folgenden Tipps können Ihnen helfen, gut auf Ihren Körper und vor allem Ihre Vagina aufzupassen.  

  • Nehmen Sie (zusätzlich) Probiotika ein. Die Wissenschaft ist sich zwar noch nicht ganz darüber einig, aber die Forschung zu Probiotika deutet darauf hin, dass sie das Wachstum guter Bakterien fördern. Und das trägt zu einer gesunden Scheidenflora bei. Probiotika kommen unter anderem in Joghurt, Kefir, Sauerkraut, Kimchi und Kombucha (fermentierte Produkte) vor.  
  • Vermeiden Sie Vaginalpflegeprodukte. Verwenden Sie keine Vaginalspülungen, Seifen oder andere Produkte, die vorgeben, die Vagina sauber zu halten. Das kann nur zu (mehr) Reizungen führen. Ihre Vagina reinigt sich selbst und Sie benötigen nicht mehr als einen weichen Waschlappen und lauwarmes Wasser.  
  • Tragen Sie Unterwäsche aus Baumwolle. Baumwolle ist weich, atmungsaktiv und absorbiert Feuchtigkeit (im Gegensatz zu synthetischen Materialien wie Nylon und Lycra). Vermeiden Sie auch enge Kleidung.  
  • Vaginaltabletten oder -cremes können bei vielen Beschwerden helfen. Informieren Sie sich über Produkte, die bei Scheidenbeschwerden helfen können. 

Stärken Sie Ihre Scheidenflora

Eine nicht intakte Scheidenflora und andere vaginale Beschwerden können mit der richtigen Ernährung und Pflege behoben oder verhindert werden. Nahrungsergänzungsmittel können Ihre Gesundheit unterstützen.

Welche Behandlungen können helfen?

Die Behandlung hängt von Ihren Beschwerden und deren Schweregrad ab. Sie sollten wissen, dass das Spektrum des Scheidenausflusses groß ist und dass Veränderungen in den Wechseljahren normal sind. Aber haben Sie zum Beispiel einen grünen, körnigen Ausfluss mit starkem Geruch, der plötzlich zugenommen hat, oder haben Sie dabei Schmerzen oder Juckreiz? Ist dies der Fall, wenden Sie sich an Ihren Arzt, um weitere Untersuchungen und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Nahrungsergänzungsmittel für allgemeines Wohlbefinden

Lebensmittel, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, bilden die Grundlage für einen gesunden Körper und können Ihnen helfen, die Wechseljahre angenehmer zu gestalten. Manchmal benötigt Ihr Körper zusätzliche Unterstützung. In diesem Fall sollten Sie Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen, die speziell auf Frauen in den Wechseljahren zugeschnitten sind.

Kann eine Hormontherapie helfen?

Ein Hormontherapie (HRT) ist eine Behandlung, die die Abnahme bestimmter Hormone in den Wechseljahren vorübergehend wieder ausgleicht. Sie kann helfen, starke Beschwerden wie Scheidentrockenheit, Hitzewallungen oder Schlafstörungen zu lindern. Viele Frauen verspüren dadurch Erleichterung. Leiden Sie neben dem (veränderten) Scheidenausfluss unter weiteren Wechseljahresbeschwerden? Dann ist eine Hormontherapie eventuell eine Option für Sie.

Quellennachweis

Tipps und Ratschläge

FAQ

Habe ich nach den Wechseljahren noch Ausfluss?

Nach den Wechseljahren, wenn Ihr Körper ein neues hormonelles Gleichgewicht erreicht und der Östrogenspiegel konstant niedrig ist, werden Sie feststellen, dass Ihre Scheide trockener wird. Das ist normal. In dieser Lebensphase produziert Ihr Körper nur noch wenig Ausfluss. Sind Sie in den Wechseljahren und haben Sie einen (leicht) gelblichen oder ungewöhnlichen Ausfluss? Das kann auf eine Infektion hinweisen. Fragen Sie Ihren Arzt.

Warum habe ich braunen Ausfluss?

Wenn Sie braunen Ausfluss haben, hängt das in der Regel mit unregelmäßigen Monatsblutungen zusammen (was in den Wechseljahren normal ist). Der Ausfluss färbt sich braun (oder dunkelrot), wenn er Blut enthält. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn Sie dies kurz vor oder nach Ihrer Periode bemerken. Wenn Sie keine Regelblutung (mehr) haben, kann brauner Ausfluss auf eine andere Ursache hinweisen. In diesem Fall sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. 

Why pause? Press play!