„Nein, das hat nichts mit den Wechseljahren zu tun“, versicherte mir meine Hausärztin, als ich mit trockenen Augen zu ihr kam. Meine Augenlider klebten zusammen, als hätte ich mit Klebstoff hantiert. Ein war ein sehr unangenehmes Gefühl. Ich bekam ein paar Augentropfen und das war's.
Kurze Zeit später fand ich heraus, dass trockene Augen sehr wohl mit den Wechseljahren zusammenhängen können. Das weibliche Hormon Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Tränenflüssigkeit. Wenn die Östrogenproduktion sinkt, können die Schleimhäute weniger, mehr oder qualitativ schlechtere Tränenflüssigkeit produzieren.
Zuerst ärgerte ich mich darüber, dass meine Hausärztin den Zusammenhang nicht erkannt hatte, aber die Wechseljahre äußern sich auf so unterschiedliche Weise, dass ich es ihr nicht wirklich verdenken kann.
Wenn man sich nicht mit den Wechseljahren beschäftigt, weiß man gar nicht, was alles damit zu tun haben kann. Man denkt schnell an Hitzewallungen, Nachtschweiße, Stimmungsschwankungen und eine starke und unregelmäßige Periode. Wenn man darunter leidet, weiß man sofort: Das sind die Wechseljahre.
Aber die Wechseljahre haben weitaus mehr zu bieten als nur Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen. Vor allem auf psychischer Ebene können sie so heimtückisch zuschlagen, dass man gar nicht merkt, dass die schwierige Situation, in der man sich befindet, auf die Wechseljahre zurückzuführen ist.
Ein paar Monate lang war ich völlig aus der Bahn geworfen. Ich fühlte mich gestresst, ängstlich und so gelassen wie das HB-Männchen, bevor es in die Luft geht. Kein Wunder, denn ich hatte mich gerade selbstständig gemacht. Außerdem musste meine Mutter in ein Pflegeheim. Welche Laufereien damit zusammenhängen, brauche ich Ihnen sicherlich nicht zu schildern. Und das Schlimmste war, dass meine Mutter selbst gar nicht ins Heim wollte.
Sie finden, das stresst jeden Menschen? Ja, natürlich. Aber ich hatte schon schwierigere Situationen gemeistert. Warum war ich jetzt so unsicher?
Mittlerweile weiß ich, dass es an den Wechseljahren lag. Meinen Freundinnen ging es häufig noch schlechter. Es waren allesamt Frauen mit anspruchsvollen Jobs, die plötzlich einen Burnout erlitten. Immer hatten sie es geschafft, alle Bälle in der Luft zu halten, Arbeit, Familie und Kinder unter einen Hut zu bringen, und plötzlich ging nichts mehr.
Was der weibliche Hormonzirkus nicht alles mit uns anstellen kann. Keine meiner Freundinnen hatte jedoch an die Wechseljahre und ihre Auswirkungen gedacht. Dabei macht es einen großen Unterschied, wenn man weiß, dass die Ursachen vieler Beschwerden auf die Wechseljahre zurückzuführen sind. Mit diesem Wissen braucht man nicht weiter an sich zu zweifeln und kann man sich entsprechend darauf vorbereiten.
Mein wichtigster Tipp lautet daher: Lesen Sie sich ein. Das ist wirklich eine große Hilfe! Ein Gynäkologe hat einmal zu mir gesagt: Eine kluge Frau ist auf ihre Wechseljahre vorbereitet. Und so ist es auch.
Lesetipp: Woman on Fire: Alles über die fabelhaften Wechseljahre von Dr. Med Sheila de Liz.
Wies Verbeek (58), ist Journalistin für gesundes Altern, Gründerin der Website BLOW.nl und Autorin des Buches 'n Beetje Leuk Ouder Worden, 101 verrassende en bewezen tips (Übersetzt etwa: Altern mit ein bisschen Spaß,überraschende und bewährte Tipps). Und... sie befindet sich mitten in den Wechseljahren.
Jede Frau erlebt ihren Körper in den Wechseljahren anders, und deshalb ist auch jede Behandlung anders. Erfahren Sie, wie Lebensstil, Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und medizinische Behandlungen Ihre Gesundheit in dieser Phase unterstützen können.
Trockene Augen können ein Wechseljahressymptom sein. Wenn die einzelnen Hormonspiegel sinken und schwanken, kann sich dies auf die Augenfeuchtigkeit auswirken. Je niedriger der Östrogenspiegel ist, desto weniger gut können die Schleimhäute und die Tränenflüssigkeit ihre Aufgabe erfüllen.