Das Geschlechtshormon Progesteron, auch bekannt als Gegenspieler des Östrogens, nimmt bereits vor der Perimenopause ab. Der Rückgang dieses Hormons kann zahlreiche Veränderungen im Körper einer Frau auslösen. Erfahren Sie, welche Rolle Progesteron in Ihrem Körper spielt, welche Beschwerden Progestron verursachen kann und wie es zur Behandlung von Symptomen eingesetzt wird.
Progesteron wird in den Eierstöcken, der Plazenta während einer Schwangerschaft und den Nebennieren produziert. Während Ihrer fruchtbaren Jahre hat Progesteron hauptsächlich die Aufgabe, in der Gebärmutter eine geeignete Umgebung für die Befruchtung zu schaffen und eine gesunde Schwangerschaft zu gewährleisten.
Aber es hat noch mehr Aufgaben: Progesteron spielt auch eine Rolle beim Ausgleich des Östrogenspiegels, es hilft der Schilddrüse, effizient zu arbeiten, hält den Körper warm, wirkt entspannend und hilft, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen.
Progesteron und Östrogen arbeiten während des Menstruationszyklus eng zusammen: Östrogen fördert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Nach dem Eisprung wird in den Eierstocken Progesteron produziert, welches die Gebärmutterschleimhaut weiter verdickt und auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, sinkt der Progesteronspiegel und die Menstruation beginnt.
Haben Sie in Ihrer fruchtbaren Zeit unter PMS gelitten? Dann sind Sie wahrscheinlich bereits mit den Auswirkungen eines Ungleichgewichts zwischen Progesteron und Östrogen vertraut. Vor der Menstruation sinkt der Progesteronspiegel schnell, was typische PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Wasserretention verstärken kann. Dieser plötzliche Abfall kann auch zu Gewichtszunahme, Schwellungen und schmerzenden Brüsten führen.
Es ist bekannt, dass beide Geschlechtshormone, Östrogen und Progesteron, während der Wechseljahre abnehmen. Der Progesteronspiegel kann bereits in den späten Dreißigern oder frühen Vierzigern einer Frau zu sinken beginnen. Ab der Perimenopause kann dieser Abfall zu unregelmäßigen Menstruationszyklen führen.
Wenn Sie 12 Monate lang keine Menstruation mehr hatten, befinden Sie sich in der Postmenopause. Zu diesem Zeitpunkt produzieren die Eierstöcke kaum noch Progesteron. Stattdessen übernehmen andere Organe wie die Nebennieren und das Fettgewebe eine geringe Produktion des Hormons.
In der Postmenopause pendelt sich der Progesteronspiegel auf einem niedrigen Niveau ein, da die Eierstöcke kaum noch Progesteron produzieren. Auch nach der Menopause benötigen Frauen Progesteron, allerdings in geringerer Menge als zuvor.
Da der Progesteronspiegel eher sinkt als der Östrogenspiegel, kann es in der Perimenopause zu einer Östrogendominanz kommen. Diese kann verschiedene Symptome hervorrufen, wobei die häufigsten Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme sind.
Wenn die Eierstöcke allmählich aufhören, Progesteron zu produzieren, übernehmen die Nebennieren zunehmend die (geringere) Produktion dieses Hormons. Die Nebennieren produzieren aber auch andere Hormone, z.B. das Stresshormon Cortisol und Cortisol hat aus evolutionären Gründen Vorrang vor Progesteron. Wenn Frauen unter Stress stehen, sind die Nebennieren also mit der Produktion von Cortisol beschäftigt und produzieren weniger Progesteron.
Progesteron sorgt unter anderem für Ruhe, Entspannung und positive Gedanken, wenn es in ausreichender Menge vorhanden ist. Ein niedriger Progesteronspiegel kann in den Wechseljahren zu folgenden Beschwerden führen:
Durch eine Änderung des Lebensstils, mehr Bewegung im Alltag und gesunde Gewohnheiten lassen sich die Beschwerden in den Wechseljahren oft deutlich lindern:
*Gesundheitsbezogene Angabe(n), deren Zulassung durch die Europäische Kommission noch aussteht.
Eine Hormonersatztherapie ist ein wirksames Mittel, um belastende Symptome zu lindern. Welche Hormontherapie für Sie am besten geeignet ist (die Zusammensetzung der Hormone und die Darreichungsformen sind unterschiedlich), hängt von Ihren Beschwerden, der Phase, in der Sie sich befinden, und Ihrer medizinischen Vorgeschichte ab. Mehr über Hormontherapie. Progesteron kann in folgenden Situationen helfen:
Mit SeeMe-nopause können Sie bequem von zu Hause aus medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Wählen Sie das gewünschte Medikament aus, und ein Arzt wird prüfen, ob die Behandlung für Sie geeignet ist.
Progesteron wird Gelbkörperhormon genannt, weil es nach dem Eisprung vom Gelbkörper im Eierstock produziert wird. Der Gelbkörper ist eine vorübergehende Struktur, die aus dem verbleibenden Follikel nach der Eizellenfreisetzung entsteht.
Bei vielen Frauen bessern sich die Beschwerden innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Hormontherapie. Es kann jedoch einige Monate dauern, bis der volle Nutzen der Behandlung sichtbar wird. Wichtig zu wissen: Die Wirkung einer Hormonersatztherapie kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein.
Ja, mögliche Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannen und Gewichtszunahme. Es ist wichtig, diese Nebenwirkungen mit einer Ärztin oder einem Arzt zu besprechen, damit die Behandlung gegebenenfalls angepasst werden kann.
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