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Brain Zaps und die Wechseljahre

Es ist, als ob eine Art Stromschlag oder eine Zuckung durch den Kopf geht, so kann man Brain Zaps am besten beschreiben. Aber vielleicht fühlt es sich für Sie auch ganz anders an. Die wichtigsten Ursachen für dieses Phänomen? Studien zeigen, dass Stress und das Absetzen von Antidepressiva (und anderen Medikamenten) die Ursache sind. Wie verhält es sich genau? Und wie unterstützen Sie Ihr seelisches Gleichgewicht? 

Ich bekomme Brain Zaps, wenn ich meine Medikamente nicht genau zur gleichen Zeit einnehme, aber auch manchmal zufällig, wenn ich den Kopf zu schnell drehe. - Kitty (62 Jahre)

Brain Zaps oder Stromschläge im Kopf treten in den Wechseljahren nicht häufig auf, kommen aber vor. Gründliche Studien über Brain Zaps und Wechseljahre liegen nicht vor, sodass nur wenig über sie bekannt ist. Zu welchem Zeitpunkt und wie oft sie während der Wechseljahre auftreten, ist daher ebenfalls schwer zu sagen.  

Untersuchungen des niederländischen Nebenwirkungszentrums Lareb zeigen jedoch, dass Frauen nach dem Absetzen von Antidepressiva im Allgemeinen häufiger unter diesen Stromschlägen leiden als Männer. Außerdem wird berichtet, dass sie eher kurz vor dem Einschlafen, kurz vor einer Hitzewallung oder bei Schlafmangel auftreten können. 

Was passiert in Ihrem Körper?

Obwohl die genauen Ursachen für Brain Zaps in den Wechseljahren noch nicht vollständig geklärt sind, könnten die Hormonschwankungen in den Wechseljahren eine Rolle spielen. Es ist nicht klar, was genau die Ursache dafür ist, weshalb Sie diese Stromschläge in Ihrem Körper spüren.   

Man geht davon aus, dass Hormonschwankungen in Ihrem Körper dazu führen können, dass Ihr Nervensystem Signale falsch interpretiert und dass dadurch die Neuronen in Ihrem Gehirn ihre Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen können. Diese Fehlkommunikation kann einen Elektroimpuls in Ihrem Kopf (oder irgendwo anders in Ihrem Körper) auslösen.  

Östrogen regt zusätzlich die Produktion von Serotonin an. Wenn das Östrogen abnimmt, kann dies zu einem Rückgang des Serotonins im Gehirn führen (auch einer der Gründe, warum Sie sich in den Wechseljahren trübsinnig oder niedergeschlagen fühlen können). Wenn der Serotoninabfall sehr plötzlich auftritt, kann es zu einem Elektroimpuls kommen. 

Andere Faktoren

Außerdem können andere Wechseljahresbeschwerden eine Rolle spielen und scheinen Angst und Stress die Wahrscheinlichkeit von Brain Zaps zu erhöhen. Stress wirkt sich auf das Nervensystem aus, und auch hier gilt: viel (psychischer) Stress kann die Funktion der Neuronen beeinträchtigen.  

Inzwischen gibt es jedoch zahlreiche wissenschaftliche Belege dafür, dass das Absetzen bestimmter Medikamente (insbesondere Antidepressiva) zu Brain Zaps führen kann. Sowohl beim abrupten Absetzen von Medikamenten als auch beim Ausschleichen der Medikamente können diese kleinen Stromschläge auftreten. Der Grund? Ein plötzlicher Mangel an Serotonin in Ihrem Gehirn. Auch Drogenkonsum scheint eine Rolle zu spielen und wird mit einem Serotoninabfall im Gehirn in Verbindung gebracht.  

Was können Sie selbst tun?

Brain Zaps sind eine Nebenwirkung und klingen in der Regel nach einigen Tagen bis Wochen von selbst wieder ab. Es gibt jedoch eine Reihe von Dingen, die Sie tun können, um diese Beschwerden während der Wechseljahre zu verringern (oder ihnen vorzubeugen): 

  • Reduzieren Sie die Medikamente langsam. Brain Zaps sind in vielen Fällen eine Nebenwirkung des Absetzens von unter anderem Antidepressiva. Reduzieren Sie daher Ihre Medikamente ganz allmählich, in kleinen Schritten und ausschließlich in Absprache mit Ihrem Hausarzt.   
  • Machen Sie Entspannung und Erholung zu einer Priorität. Wir sind so sehr an Stress und Hektik gewöhnt, dass wir manchmal vergessen, wie frau „abschalten“ kann. Manchmal bemerken wir nicht einmal, dass wir gestresst sind, weil es unser normales Verhalten geworden ist. Was hilft Ihnen, die Stressreaktion Ihres Körpers zu reduzieren? Legen Sie täglich mehrere Pausen ein, machen Sie Entspannungsübungen, gehen Sie in der Natur spazieren, schreiben Sie Ihre Gedanken auf, sagen Sie öfter Nein und bürden Sie sich weniger Aufgaben auf. Das mag sich anfangs ungewohnt anfühlen, aber in den Wechseljahren brauchen Sie das einfach. Ihr Körper leistet so viel für Sie, gönnen Sie ihm die Erholung, die er verdient.  
  • Nehmen Sie ausreichend Aminosäuren (L-Tryptophan) zu sich. Tryptophan wird im Körper durch chemische Prozesse in Serotonin umgewandelt. Man findet es unter anderem in Lachs, Eiern, Geflügel und Milchprodukten. Auch wenn wissenschaftliche Nachweise bisher fehlen, wird es häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, unter anderem bei Schlafproblemen, hormonellen Beschwerden und Niedergeschlagenheit.  
  • Achten Sie auf eine gute Nachtruhe. Der Schlaf ist für den Menschen die wichtigste Form der Erholung. Schlafmangel wirkt sich unter anderem auf das Gehirn aus und macht Sie anfälliger für Stress (was wiederum dazu führt, dass Sie schlechter schlafen). Verbessern Sie Ihre Schlafhygiene und probieren Sie eventuell Nahrungsergänzungsmittel für besseren Schlaf aus. 

Unterstützen Sie Ihre psychische Widerstandsfähigkeit

Obwohl es noch keine Studie gibt, die die Wirkung nachweist, geben einige Betroffene an, dass Omega 3 und Magnesium zur Verringerung der Brain Zaps beitragen. 

Welche Behandlungen können helfen?

Es gibt (noch) keine speziellen Behandlungen, die Brain Zaps lindern. Allerdings können Nahrungsergänzungsmittel Ihre (hormonellen) Beschwerden lindern. Haben Sie außer Brain Zaps noch andere Wechseljahresbeschwerden? Dann können Sie eine Hormonersatztherapie in Betracht ziehen. 

Nahrungsergänzungsmittel

Ruhe, Schlaf und psychische Resilienz sind eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden Körper mit minimalen Beschwerden, vor allem wenn Sie unter Brain Zaps leiden. Nahrungsergänzungsmittel können dabei unterstützend wirken. So hilft Magnesiumzitrat unter anderem bei Müdigkeit und psychischer Belastbarkeit. Darüber hinaus unterstützen die Kräuter Safran und Ashwagandha bei Stimmungsschwankungen, Angstzuständen und Reizbarkeit. Omega 3 kann außerdem das Gleichgewicht der Fettsäuren im Gehirn verbessern und so psychische und kognitive Beschwerden lindern.*

*Gesundheitsbezogene Angabe(n), deren Zulassung durch die Europäische Kommission noch aussteht (ausstehen). 

Kann eine Hormontherapie helfen?

Die Hormontherapie (HRT) ist eine Behandlung, die den natürlichen Verlust bestimmter Hormone in den Wechseljahren vorübergehend ausgleicht. Dies kann u.a. Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche, psychische Beschwerden und Schlafprobleme reduzieren. Leiden Sie nicht nur unter Brain Zaps in den Wechseljahren? Dann kann eine Hormontherapie helfen, Ihre Beschwerden zu lindern. Viele Frauen umschreiben es als eine Erleichterung. 

Quellennachweis

Tipps und Ratschläge

FAQ

Wie fühlen sich Brain Zaps an?

Laut einer Studie mit 3.000 Personen, die den Kurzschluss in ihrem Kopf erlebt haben, erlebt jeder Mensch diese Brain Zaps anders. Mehr als die Hälfte gibt an, dass sie sich negativ auf das tägliche Leben auswirken. Für die meisten fühlen sich Brain Zaps wie (kleine) Stromschläge in Ihrem Kopf/Gehirn an und dauern eine Sekunde. Manchmal werden sie von einem knarrenden oder zischenden Geräusch begleitet. Einige wenige Menschen berichten auch, dass ihnen schwindlig wird, sie verwirrt oder desorientiert sind oder dass sie sogar ein euphorisches oder orgasmisches Erlebnis haben.  

Sind Brain Zaps schädlich für Ihr Gehirn?

Nein, es gibt keinen Hinweis darauf, dass diese Stromstöße schädlich für das Gehirn sind. Machen Sie sich klar, dass sie eine Nebenwirkung oder eine Folge von viel Stress sind und nicht eine Krankheit an sich. Oft klingen sie nach einigen Wochen von selbst ab.

Bewertet von
Kahlil Elhage, Arzt
Registrierungsnummer:
07173
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