Schleimbeutelentzündung

Schleimbeutelentzündung und Wechseljahre

Seit meiner letzten Menstruation vor drei Jahren habe ich mit Schleimbeutelentzündungen zu kämpfen. Die sind schmerzhaft und sehr lästig. Liegt das an den Wechseljahren? - Paula (51 Jahre)

Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) tritt in vielen Fällen durch Überbeanspruchung auf und ist bei Leistungssportlern, wie z. B. Marathonläufern, weit verbreitet. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Wechseljahre und die damit verbundenen Hormonschwankungen ebenfalls an der Unversehrtheit der Schleimbeutel kratzen können. Dies hat mit der Rolle zu tun, die Östrogene für gesunde Gelenke, Sehnen und Knochen spielen. 

Was passiert in Ihrem Körper?

Schleimbeutel sind eine Art weiche, flüssigkeitsgefüllte Polster oder Kissen zwischen Sehnen, Gelenken, Knochen und Knochenenden. Man findet sie überall im Körper, wo Bewegung möglich ist und Knochen aufeinandertreffen, z. B. in der Hüfte, der Schulter und dem Ellbogen. Schleimbeutel sorgen dafür, dass es keine oder möglichst wenig Reibung gibt und Stöße (man denke an die Erschütterung im Knie beim Laufen) abgefedert werden. 

Östrogen scheint eine wichtige Rolle dabei zu spielen, die Schleimhäute geschmeidig und gesund zu halten, ebenso wie es eine Rolle für gesunde Gelenke, Muskeln und Knochen spielt. Wenn der Östrogenspiegel während und vor allem nach den Wechseljahren sinkt und niedrig bleibt, werden die Knochen schwächer und die Sehnen weniger elastisch.  

Außerdem hängt die Kollagenproduktion mit dem Rückgang des Östrogens zusammen. Kollagen ist der Hauptbaustein von Haut, Muskeln, Knochen, Sehnen und Gelenken. Die richtige Menge an Östrogen sorgt für die richtige Menge an Kollagen, die für einen geschmeidigen Körper benötigt wird. 

Ihr Körper wird durch das Sinken des Östrogenspiegels somit anfälliger für Beschwerden an Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenken. Die Belastungsfähigkeit des Körpers nimmt ab, und bei Überlastung kann es schneller zu Entzündungen kommen. 

Andere häufige Ursachen für Bursitis sind Überlastung und Verletzungen. Auch Infektionen können ein Auslöser sein. Darüber hinaus können auch Faktoren wie Arthritis, Gelenkprobleme, Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen eine Rolle spielen.  

Die Symptome in den Wechseljahren können Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen umfassen.

Haben Sie Schmerzen? Kühle bietet sofortige Linderung. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie Ihren Körper weiterhin mäßig bewegen. Ruhe ist gut, ein inaktiver Lebensstil ist dagegen nicht hilfreich.

Produkte bei Symptomen in den Wechseljahren

Schmerzende Gelenke

Östrogen fördert den Abbau von Knorpel und hält ihn gesund und beweglich. Fällt der Östrogenspiegel oder schwankt er? Dann geschieht es oft, dass die Knorpel dünner werden und die Schleimhäute weniger feucht sind. Die Gelenke können aneinander reiben und so Schmerzen, Reizungen oder Entzündungen verursachen. Östrogene haben also in der Tat eine wichtige entzündungshemmende Funktion.

Schleimbeutelentzündung in den Wechseljahren

Im Allgemeinen haben Frauen seltener Knochenbeschwerden als Männer, was oft mit der Art der Arbeit oder dem Sport zusammenhängt, den frau betreibt. Nach der Menopause können Frauen jedoch mehr Beschwerden haben als zuvor. So treten beispielsweise 20 Prozent des Knochenverlustes in den Wechseljahren auf.  

Dasselbe gilt übrigens auch für Sehnen, Gelenke und Muskeln; Beschwerden treten vor allem in der Postmenopause auf. Auch Schleimbeutelentzündungen, z. B. in der Hüfte, der Schulter, dem Ellbogen und dem Knie, treten dann häufiger auf. 

Nahrungsergänzungsmittel zu Ihrer Unterstützung während der Wechseljahre

Was können Sie selbst tun?

Eine Verbesserung des Lebensstils, wie z. B. mehr Bewegung und mehr Entspannung, trägt zu gesünderen Knochen, Sehnen und Muskeln bei. Darüber hinaus bietet eine Hormonersatztherapie vielen Frauen Erleichterung. 

  • Eine Hormonersatztherapie kann dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Östrogenrückgangs auf Muskeln, Sehnen, Gelenke und Knochen in der Postmenopause auszugleichen. 

  • Bewegung. Während High-Impact-Sportarten zu Überlastungen führen können, tragen Low-Impact-Sportarten wie beispielsweise Walking, Yoga, Krafttraining, Pilates oder Schwimmen, zu mehr Muskelmasse, einer besseren Muskelfunktion und einer geringeren Belastung der Gelenke bei. 

  • Ernährung. Essen Sie viel Obst und Gemüse, das reich an Antioxidantien ist (einschließlich Blaubeeren, Spinat, Nüsse und Samen), um Entzündungen vorzubeugen. 

  • Nahrungsergänzungsmittel. Bei bestimmten Mangelerscheinungen können Nahrungsergänzungsmittel unterstützend wirken. So wirkt eine ausreichende Menge an Omega 3 entzündungshemmend und hält die Fettsäuren in Ordnung. Auch ein Multivitamin-Komplex ist eine sichere Option. 

  • Entspannung. Die beste Medizin gegen eine Schleimbeutelentzündung ist, dem Körper (und dem Gelenk) Ruhe zu gönnen. Schon vor dem Auftreten von Beschwerden ist es wichtig, dass Sie sich ausreichend ausruhen, um Stress und damit die Produktion von Cortisol zu reduzieren. 

  • Körperhaltung Achten Sie auf eine gute Körperhaltung. Setzen Sie sich aufrecht hin und stehen Sie regelmäßig von Ihrem Schreibtisch auf. Achten Sie auch auf Ihre Körperhaltung beim Sport und beim Sitzen auf der Couch. 

Die Forschung zeigt, dass eine Kombination aus Hormonersatztherapie und ausreichender (wenig belastender) Bewegung die besten Ergebnisse bei Beschwerden von Sehnen, Gelenken, Knochen und Muskeln bei Frauen nach der Menopause bringt. 

Unterstützen Sie einen gesunden Körper

Ein gesunder Körper beginnt mit gesunder Ernährung und Bewegung. Doch das ist nicht immer ausreichend. Nahrungsergänzungsmittel und medizinische Unterstützung können dann zu gesunden und starken Muskeln und Gelenken beitragen. Finden Sie heraus, was funktioniert. 

Quellennachweis

  • Jane A. Cauley. (2015). Estrogen and bone health in men and women. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0039128X14003031 

  • D.R. Leblanc, M. Schneider, P. Angele, G. Vollmer, D. Docheva. (2017). The effect of estrogen on tendon and ligament metabolism and function. 

  • The Johns Hopkins University. Bursitis. https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/bursitis 

  • Chidi-Ogbolu N, Baar K. (2019). Effect of Estrogen on Musculoskeletal Performance and Injury Risk. PMID: 30697162. 

  • Harding AT, Heaton NS. (2022). The Impact of Estrogens and Their Receptors on Immunity and Inflammation during Infection. PMID: 35205657. 

  • Hansen M, Skovgaard D, Reitelseder S, Holm L, Langbjerg H, Kjaer M. (2012). Effects of estrogen replacement and lower androgen status on skeletal muscle collagen and myofibrillar protein synthesis in postmenopausal women. PMID: 22389460. 

  • Sipilä S, Taaffe DR, Cheng S, Puolakka J, Toivanen J, Suominen H. (2001). Effects of hormone replacement therapy and high-impact physical exercise on skeletal muscle in post-menopausal women: a randomized placebo-controlled study. PMID: 11473488. 

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Bewertet von
Kahlil Elhage, Arzt
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