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Schleimbeutelentzündung

Schleimbeutelentzündung in den Wechseljahren

Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) tritt in vielen Fällen durch Überbeanspruchung auf und ist bei Leistungssportlern, wie z. B. Marathonläufern, weit verbreitet. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Wechseljahre und die damit verbundenen Hormonschwankungen ebenfalls an der Unversehrtheit der Schleimbeutel kratzen können. Dies hat mit der Rolle zu tun, die Östrogene für gesunde Gelenke, Sehnen und Knochen spielen.  

Seit meiner letzten Menstruation vor drei Jahren habe ich mit Schleimbeutelentzündungen zu kämpfen. Die sind schmerzhaft und sehr lästig. Liegt das an den Wechseljahren? - Paula (51 Jahre)

Im Allgemeinen haben Frauen seltener Knochenbeschwerden als Männer, was oft mit der Art der Arbeit oder dem Sport zusammenhängt, den frau betreibt. Nach der Menopause können Frauen jedoch mehr Beschwerden haben als zuvor. Untersuchungen zeigen, dass etwa 20 Prozent des Knochenverlustes in den Wechseljahren stattfindet. 

Dasselbe gilt übrigens auch für Sehnen, Gelenke und Muskeln; Beschwerden treten vor allem in der Postmenopause auf. Auch Schleimbeutelentzündungen, z. B. in der Hüfte, der Schulter, dem Ellbogen und dem Knie, treten dann häufiger auf. 

Was passiert in Ihrem Körper?

Viele Frauen erleben in den Wechseljahren Wechseljahresbeschwerden wie zum Beispiel Hitzewallungen, Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen. Weniger bekannt ist, dass auch eine Schleimbeutelentzündung ein Symptom sein kann, das in diesem Lebensabschnitt auftritt. 

Schleimbeutel sind eine Art weiche, flüssigkeitsgefüllte Polster oder Kissen zwischen Sehnen, Gelenken, Knochen und Knochenenden. Man findet sie überall im Körper, wo Bewegung möglich ist und Knochen aufeinandertreffen, z. B. in der Hüfte, der Schulter und dem Ellbogen. Schleimbeutel sorgen dafür, dass es keine oder möglichst wenig Reibung gibt und Stöße (man denke an die Erschütterung im Knie beim Laufen) abgefedert werden.  

Östrogen scheint eine wichtige Rolle dabei zu spielen, die Schleimhäute geschmeidig und gesund zu halten, ebenso wie es eine Rolle für gesunde Gelenke, Muskeln und Knochen spielt. Wenn der Östrogenspiegel während und vor allem nach den Wechseljahren sinkt und niedrig bleibt, werden die Knochen schwächer und die Sehnen weniger elastisch.  

Außerdem hängt die Kollagenproduktion mit dem Rückgang des Östrogens zusammen. Kollagen ist der Hauptbaustein von Haut, Muskeln, Knochen, Sehnen und Gelenken. Die richtige Menge an Östrogen sorgt für die richtige Menge an Kollagen, die für einen geschmeidigen Körper benötigt wird. 

Ihr Körper wird durch das Sinken des Östrogenspiegels somit anfälliger für Beschwerden an Sehnen, Muskeln, Knochen und Gelenken. Die Belastungsfähigkeit des Körpers nimmt ab, und bei Überlastung kann es schneller zu Entzündungen kommen. 

Andere Ursachen

Andere häufige Ursachen für Bursitis sind Überlastung und Verletzungen. Auch Infektionen können ein Auslöser sein. Darüber hinaus können auch Faktoren wie Arthritis, Gelenkprobleme, Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen eine Rolle spielen.  

Was können Sie selbst tun?

Eine Verbesserung des Lebensstils, wie z. B. mehr Bewegung und mehr Entspannung, trägt zu gesünderen Knochen, Sehnen und Muskeln bei.  

  • Eine Hormonersatztherapie kann dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Östrogenrückgangs auf Muskeln, Sehnen, Gelenke und Knochen in der Postmenopause auszugleichen.  
  • Bewegung. Während High-Impact-Sportarten zu Überlastungen führen können, tragen Low-Impact-Sportarten wie beispielsweise Walking, Yoga, Krafttraining, Pilates oder Schwimmen, zu mehr Muskelmasse, einer besseren Muskelfunktion und einer geringeren Belastung der Gelenke bei.  
  • Ernährung. Essen Sie viel Obst und Gemüse, das reich an Antioxidantien ist (einschließlich Blaubeeren, Spinat, Nüsse und Samen), um Entzündungen vorzubeugen.  
  • Nahrungsergänzungsmittel. Bei bestimmten Mangelerscheinungen können Nahrungsergänzungsmittel unterstützend wirken. So wirkt eine ausreichende Menge an Omega 3 entzündungshemmend und hält die Fettsäuren in Ordnung. Auch ein Multivitamin-Komplex ist eine sichere Option.  
  • Entspannung. Die beste Medizin gegen eine Schleimbeutelentzündung ist, dem Körper (und dem Gelenk) Ruhe zu gönnen. Schon vor dem Auftreten von Beschwerden ist es wichtig, dass Sie sich ausreichend ausruhen, um Stress und damit die Produktion von Cortisol zu reduzieren.  
  • Körperhaltung. Achten Sie auf eine gute Körperhaltung. Setzen Sie sich aufrecht hin und stehen Sie regelmäßig von Ihrem Schreibtisch auf. Achten Sie auch auf Ihre Körperhaltung beim Sport und beim Sitzen auf der Couch.  

Medikamente bei Schleimbeutelentzündung

Bei einer Schleimbeutelentzündung können entzündungshemmende Schmerzmittel dazu beitragen, die Schmerzen in Hüfte, Schulter, Ellbogen oder Knie zu lindern und die Bewegung wieder zu erleichtern. 

Welche Behandlungen können helfen?

Ein gesunder Körper beginnt mit gesunder Ernährung und Bewegung. Diese bilden die Grundlage für möglichst beschwerdefreie Wechseljahre. Manchmal reicht das nicht aus, und Medikamente wie Schmerzmittel können vorübergehend helfen, die Schmerzen zu lindern. 

Entzündungshemmende Schmerzmittel bei Schleimbeutelentzündung

Leiden Sie aufgrund einer Schleimbeutelentzündung unter Schmerzen in der Hüfte, der Schulter, dem Ellbogen oder dem Knie? Dann können Sie sich für eine medikamentöse Behandlung entscheiden, z. B. mit den entzündungshemmenden Schmerzmitteln Celecoxib oder Celebrex (NSAID). Diese Medikamente reduzieren nicht nur die Schmerzen, sondern auch die Entzündungsreaktionen in Ihrem Schleimhautgewebe. 

Kühle und Schmerzmittel bieten sofortige Linderung. Darüber hinaus versuche ich, mich moderat zu bewegen. Lea (58 Jahre)

Kann eine Hormontherapie helfen?

Die Hormontherapie füllt vorübergehend die Sexualhormone Östrogen und Progesteron auf, die naturgemäß während der Wechseljahre abnehmen. So kann sie häufig vorkommende Wechseljahresbeschwerden wie beispielsweise Hitzewallungen, Reizbarkeit und Schlafstörungen lindern. Haben Sie außer einer Schleimbeutelentzündung noch andere Wechseljahresbeschwerden? Dann kann eine Hormontherapie eine Lösung sein. 

Können Nahrungsergänzungsmittel helfen?

Ein gesunder Körper beginnt mit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung, eventuell um Nahrungsergänzungsmittel ergänzt. Diese können zu starken Knochen beitragen und Entzündungen im Körper vorbeugen. 

Quellennachweis

  • Jane A. Cauley. (2015). Estrogen and bone health in men and women. https://www.sciencedirect.com

  • D.R. Leblanc, M. Schneider, P. Angele, G. Vollmer, D. Docheva. (2017). The effect of estrogen on tendon and ligament metabolism and function. 

  • The Johns Hopkins University. Bursitis. https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/bursitis 

  • Chidi-Ogbolu N, Baar K. (2019). Effect of Estrogen on Musculoskeletal Performance and Injury Risk. PMID: 30697162. 

  • Harding AT, Heaton NS. (2022). The Impact of Estrogens and Their Receptors on Immunity and Inflammation during Infection. PMID: 35205657. 

  • Hansen M, Skovgaard D, Reitelseder S, Holm L, Langbjerg H, Kjaer M. (2012). Effects of estrogen replacement and lower androgen status on skeletal muscle collagen and myofibrillar protein synthesis in postmenopausal women. PMID: 22389460. 

  • Sipilä S, Taaffe DR, Cheng S, Puolakka J, Toivanen J, Suominen H. (2001). Effects of hormone replacement therapy and high-impact physical exercise on skeletal muscle in post-menopausal women: a randomized placebo-controlled study. PMID: 11473488. 

Tipps und Ratschläge

FAQ

Wie merke ich, dass sich meine Knochen verschlechtern?

Knochenosteoporose ist eine stille Erkrankung, d. h. der Knochenabbau kann „unter der Oberfläche“ stattfinden, ohne dass man ihn bemerkt. Die entsprechenden Symptome (z. B. ein Knochenbruch oder ein eingebrochener Wirbel) treten erst auf, wenn sich der Knochen so weit verschlechtert hat, dass er schneller bricht. Und darin liegt oft sowohl das Risiko als auch der Gewinn, denn Sie können Osteoporose um Jahre hinauszögern, wenn Sie Ihre Knochen gut pflegen. Mehr über Osteoporose

Bewertet von
Kahlil Elhage, Arzt
Registrierungsnummer:
07173
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