Wies: „Wenn Sie es nicht für Ihre schlanke Linie tun, dann tun Sie es für sich selbst”

‚Es ist sehr wichtig, ab jetzt auf Ihre Ernährung zu achten‘, sagte die Wechseljahreberaterin, als ich das erste Mal zu ihr kam und noch kaum Wechseljahrsbeschwerden hatte. Pfff, dachte ich, was für ein Unsinn. Ich ernähre mich bereits gesund und bin nicht dick. Sie gab mir einige Ernährungstipps, die ich bereits kannte und über die ich etwas abschätzig dachte. Später musste ich regelmäßig an sie denken, weil sie so unglaublich recht hatte.  

 Eine gute Ernährung ist gerade in den Wechseljahren wichtig. Es hat mir so viel gebracht, und zwar nicht aus den Gründen, die Sie wahrscheinlich denken.  

Gewicht und Gesundheit

Wir alle wissen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in den Wechseljahren zunehmen groß ist, durchschnittlich ein halbes bis ein ganzes Kilo pro Jahr im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Der Rückgang der Östrogenproduktion führt zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels, so dass Sie - wenn Sie Ihr Gewicht halten wollen - weniger essen dürfen als zuvor.  

Außerdem führt der niedrigere Östrogenspiegel dazu, dass Sie Muskelgewebe verlieren. Und Muskelmasse verbrennt nun einmal mehr als Fett. Dadurch verringert sich Ihr Energiebedarf. Frau muss also wirklich alles tun, um nicht zuzunehmen.  

Herz und Kreislauf

Ein weiterer bekannter Grund, sich gesund zu ernähren, ist die Tatsache, dass wir aufgrund der Abnahme des Östrogenspiegels anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden. Ein Drittel der Frauen wird beispielsweise mit einem erhöhten Blutdruck und zwei Drittel werden mit einem erhöhten Cholesterinspiegel konfrontiert. Während Pommes und Kuchen schon vor der Menopause ungesund waren, sind sie in den Wechseljahren noch ungesünder, weil das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits erhöht ist.  

Sich besser fühlen!

OK, das ist der Grund, warum mir eine gesunde Ernährung in den Wechseljahren so wichtig war und immer noch ist. Ich musste es nicht wegen der schlanken Linie tun - ich bin eine der wenigen, die kein Gramm zugenommen haben, was übrigens mehr Glück als Verstand ist.  

Nein, ich fing an, viel gesünder zu essen, weil ich merkte, dass die Wechseljahresbeschwerden dadurch viel weniger wurden. Ich hatte eine kurze Zündschnur, fühlte mich gestresst und down. Und ich kann Ihnen sagen, dass es Ihre Stimmung nicht verbessert, wenn Sie sich mit Schokolade und Fertigsnacks vollstopfen.  

Sowieso gibt ‚vernünftiges‘ Handeln an sich schon ein gutes Gefühl, aber seitdem ich mich wirklich gesund ernähre habe ich auch viel weniger Hitzewallungen und ich schlafe besser. Ich kann es wirklich jeder empfehlen.  

Hier sind meine goldenen Tipps: 

• Fangen Sie an, mehr Obst und Gemüse zu essen (mindestens 500 Gramm pro Tag, aber mehr ist auch in Ordnung), anstatt auf etwas zu verzichten.  
• Denken Sie an genügend Eiweiß für den Muskelerhalt. Etwa 0,8 Gramm Eiweiß pro kg Körpergewicht. Mit einer Ernährungsapp können Sie verfolgen, wie viel Sie zu sich nehmen.  
• Machen Sie ein Challenge daraus, so wenig verarbeitete Lebensmittel wie möglich zu essen. Also keine Lebensmittel aus Tüten und Dosen.  
• Geben Sie täglich einige Esslöffel Haferkleie in Ihren Joghurt oder in eine warme Mahlzeit. Untersuchungen haben gezeigt, dass die in der Haferkleie enthaltenen Ballaststoffe die Arterienverkalkung hemmen, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken und das Risiko von Fettleibigkeit verringern. 

Weiterlesen: Tipps für einen gesunden Lebensstil in den Wechseljahren 

Tipps und Ratschläge