Trockenheit, Reizungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr... Vaginale Beschwerden gehören zweifellos zu den unangenehmsten Symptomen der Wechseljahre. Während andere Symptome wie Hitzewallungen nach der Menopause abklingen, bleibt vaginale Trockenheit für viele Frauen auch danach ein Problem. Warum ist das so? Und was können Sie dagegen tun?
Tut Geschlechtsverkehr plötzlich weh? Oder spüren Sie häufiger ein brennendes Gefühl im Intimbereich? Das ist kein Zufall. Das Östrogen, das Ihre Vaginalschleimhaut geschmeidig und gesund hält, nimmt während der Wechseljahre ab. Wir erklären, wie Sie Ihre vaginale Gesundheit am besten unterstützen können.
Aber zuerst: Warum wird die Vagina während der Wechseljahre trockener?
Der Grund ist der Rückgang des Östrogenspiegels. Vielleicht bemerken Sie es schon in der Perimenopause: Ihre Vagina fühlt sich trockener an, da Ihr Östrogenspiegel zu schwanken beginnt und allmählich sinkt. In der Menopause und danach kann dies noch ausgeprägter werden, da der Östrogenspiegel niedrig bleibt.
Östrogen spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit Ihrer Vagina. Hier erfahren Sie, wie es die vaginale Trockenheit beeinflusst. Zusammengefasst kann ein Rückgang des Östrogenspiegels zu Folgendem führen:
- Ihre Schleimhaut wird weniger durchblutet und trocknet schneller aus.
- Die Vaginalwände werden dünner und weniger elastisch, was die Trockenheit verstärkt.
- Ihr Körper produziert weniger natürliche Feuchtigkeit, was zu Reizungen oder Schmerzen (z. B. beim Geschlechtsverkehr) führen kann.
- Der pH-Wert verändert sich, da weniger Milchsäurebakterien vorhanden sind, um das Gleichgewicht der Säure zu erhalten.
Welche Beschwerden können auftreten?
Wussten Sie, dass über 30 Prozent der Frauen in den Wechseljahren unter vaginaler Trockenheit leiden? Sie sind also keineswegs allein! Wie sich diese Beschwerden äußern, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Manche Frauen haben mehr Juckreiz, andere empfinden Schmerzen bei alltäglichen Aktivitäten wie Radfahren, und wieder andere haben Schmerzen oder sogar Blutungen beim Geschlechtsverkehr.
Aber vaginale Trockenheit ist nicht das einzige Problem, das während der Wechseljahre auftreten kann. Durch die hormonellen Veränderungen, die Ihr Körper durchläuft, können noch weitere vaginale Beschwerden auftreten, wie zum Beispiel:
- Schmerzen beim Wasserlassen: Durch den Rückgang des Östrogenspiegels kann die Harnröhre trockener werden, was zu einem brennenden Gefühl oder Schmerzen beim Wasserlassen führen kann.
- Wiederkehrende Infektionen: Die Veränderung des pH-Werts in der Vagina macht Sie anfälliger für Infektionen wie Harnwegsinfektionen und vaginale Pilzinfektionen.
- Weniger Lust auf Sex: Wenn sich Ihre Vagina trocken anfühlt, kann Geschlechtsverkehr unangenehm sein. Es ist daher verständlich, dass Sie weniger Lust auf Sex haben.
- Harndrang: Östrogen unterstützt die Muskeln und Gewebe in und um die Vagina. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, wird diese Unterstützung schwächer, was zu einer Senkung und Harndrang führen kann.
- Harnverlust: Durch die Schwächung der Beckenbodenmuskulatur und des unterstützenden Gewebes – oft eine Folge hormoneller Veränderungen – kann es zu ungewolltem Harnverlust kommen, z. B. beim Husten oder Lachen.
Warum vaginale Beschwerden nach der Menopause bestehen bleiben
Viele Wechseljahresbeschwerden verschwinden von selbst, sobald sich Ihr Körper an die niedrigeren Hormonspiegel nach der Postmenopause angepasst hat. Leider gilt dies nicht für vaginale Trockenheit. Nach der Menopause bleibt der Östrogenspiegel niedrig, weshalb vaginale Trockenheit viele Frauen weiterhin belastet, es sei denn, sie unternehmen etwas dagegen.
Zudem verändert sich Ihr Körper mit zunehmendem Alter. Die Schleimhaut wird von Natur aus trockener und weniger elastisch, was die Beschwerden verschlimmern kann. Auch gesundheitliche Probleme wie Diabetes oder Autoimmunerkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten, oder die Einnahme bestimmter Medikamente (wie Antidepressiva oder Antihistaminika) können die Symptome verstärken.
Geben Sie Ihrer vaginalen Gesundheit die Aufmerksamkeit, die sie verdient
Da vaginale Trockenheit nach der Menopause oft nicht von selbst verschwindet, ist es besonders wichtig, Ihrem Körper rechtzeitig die richtige Unterstützung zu geben. Probieren Sie Folgendes:
- Verwenden Sie wasserlösliche Gleitmittel (beim Geschlechtsverkehr): Diese lindern vaginale Trockenheit und sorgen dafür, dass Intimität wieder angenehm wird.
- Achten Sie auf Ihre Ernährung, um Ihre vaginale Gesundheit zu unterstützen: Sorgen Sie für ausreichend Vitamin E, das in Nüssen, Samen, Vollkornprodukten, Avocado und grünem Blattgemüse enthalten ist. Vitamin E kann helfen, gesunde Schleimhäute zu erhalten. Auch essentielle Fettsäuren, wie sie in fettem Fisch (z. B. Lachs und Makrele), Leinsamen, Chiasamen und Walnüssen vorkommen, tragen zu einer guten Feuchtigkeitsbalance bei. Zink und Proteine helfen, das vaginale Gewebe zu regenerieren.
- Bewegen Sie sich täglich: Ob Sie spazieren gehen oder eine andere Sportart ausüben, Bewegung verbessert die Durchblutung, was für gesunde vaginale Gewebe unerlässlich ist und hilft, Ihre Vagina gut hydriert zu halten.
- Trinken Sie ausreichend: Wahrscheinlich überrascht es Sie nicht, aber durch ausreichend Wasser oder Kräutertee bleiben Ihre vaginalen Gewebe besser hydriert.
- Probieren Sie natürliche Mittel wie Maca und Sanddornöl: Maca kann Ihr hormonelles Gleichgewicht unterstützen, und Sanddornöl hydratisiert Ihre Haut. Fügen Sie Maca Ihrem Smoothie hinzu oder nehmen Sie es als Kapsel ein; Sanddornöl gibt es als Öl oder in Kapselform.
Was Sie besser vermeiden sollten:
- Rauchen: Rauchen verringert die Durchblutung in Ihrem Körper, auch in den Vaginalschleimhäuten. Weniger Blutfluss bedeutet weniger Sauerstoff und Nährstoffe, wodurch Ihre Schleimhäute dünner und trockener werden. Dies kann das Unbehagen nur verschlimmern.
- Seife, parfümierte Produkte: Ihre vaginale Flora ist dank guter Bakterien und einer natürlichen Schutzschicht im Gleichgewicht. Seife und parfümierte Produkte können dieses Gleichgewicht stören, was zu Reizungen und Trockenheit führen kann.
- Enge Kleidung: Auch enge Kleidung kann Reibung und ein feuchtes Milieu verursachen, was Ihre Haut reizen kann. Wählen Sie lieber atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle und reinigen Sie Ihren Intimbereich nur mit Wasser.
- Zu viel Zucker und schnelle Kohlenhydrate: Zucker und schnelle Kohlenhydrate fördern schlechte Bakterien und Hefen, was das Gleichgewicht in Ihrer Vagina stören kann. Dies kann zu vaginaler Trockenheit beitragen und bei empfindlichen Frauen das Risiko für Pilzinfektionen oder Reizungen erhöhen.
- Erwägen Sie eine lokale Östrogencrem: Haben Sie starke Schmerzen und reichen Änderungen in Ernährung und Lebensstil nicht aus? Dann kann eine lokale Hormontherapie helfen, den Hormonmangel vorübergehend auszugleichen und die vaginale Trockenheit zu lindern.
Was eine Hormontherapie für Sie tun kann
Sie können bis zu 10 Jahre nach Ihrer letzten Menstruation, idealerweise vor Ihrem 60. Lebensjahr, mit einer Hormontherapie beginnen. Es ist eine effektive Lösung bei vaginaler Trockenheit, Juckreiz und anderen Beschwerden – oft spüren Sie schon nach wenigen Tagen eine Verbesserung! Es gibt verschiedene Optionen, wie lokale Behandlungen mit Östrogencreme oder Ovula.
Quellen
- Jokar, A., Davari, T., Asadi, N., Ahmadi, F., & Foruhari, S. (2016). Vergelijking van hyaluronzuur vaginale crème en geconjugeerd oestrogeen bij de behandeling van vaginale atrofie bij postmenopauzale vrouwen: Een gerandomiseerde gecontroleerde klinische proef. International Journal of Community Based Nursing and Midwifery, 4(1), 69-78.
- Krause, M., Wheeler, T. L. 2nd, Richter, H. E., & Snyder, T. E. (2010). Systemische effecten van vaginaal toegediende oestrogeentherapie: Een overzicht. Female Pelvic Medicine & Reconstructive Surgery, 16(3), 188-195. https://doi.org/10.1097/SPV.0b013e3181d7e86e
- Larmo, P. S., Yang, B., Hyssälä, J., Kallio, H. P., & Erkkola, R. (2014). Effecten van de inname van duindoornolie op vaginale atrofie bij postmenopauzale vrouwen: Een gerandomiseerde, dubbelblinde, placebo-gecontroleerde studie. Maturitas, 79(3), 316-321. https://doi.org/10.1016/j.maturitas.2014.07.010
Tipps und Empfehlungen
Blog
Wies: „Ist Scheidentrockenheit auch ein Thema für Sie? Sprechen Sie darüber.“
Jede dritte Frau in den Wechseljahren leidet unter Scheidentrockenheit. Schade, denn Sie können viel daran ändern, wenn Sie möchten. Wies erklärt, wie.
Weiterlesen
Die Geschichte von
Sara (52): "Ich wusste zwar, dass Pilzinfektionen im Intimbereich in den Wechseljahren öfter vorkommen, aber das macht es nicht weniger unangenehm.”
Sara hatte das letzte Mal in der Pubertät einen Scheidenpilz. Seitdem sie in den Wechseljahren ist, hat sie leider ständig mit Beschwerden im Intimbereich zu kämpfen. “Ich hatte die Nase voll.”
Weiterlesen
Blog
Wenn Sie Ihre letzte Periode hatten: Was erwartet Sie in der Postmenopause?
Die Postmenopause beginnt ein Jahr nach der letzten Regelblutung. Was können Sie jetzt erwarten? Sind Ihre Beschwerden auch vorbei? Und wie sorgen Sie gut für sich?
Weiterlesen