Hormonelle Veränderungen, Stimmungsschwankungen, Stress und Schlafmangel; sie alle können Migräne auslösen. So bereiten die Wechseljahre manchmal buchstäblich Kopfzerbrechen. Schätzungen zufolge leidet eine von drei Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden an Migräne. Wenn Sie schon vor der Menopause Migräne hatten, können sich die Symptome verschlimmern. Aber auch wenn Sie noch nie unter Migräne gelitten haben, kann sie plötzlich auftreten, wenn die Menopause näher rückt.
Ich leide schon seit Jahren unter Migräne, aber seit den Wechseljahren scheint sie deutlich stärker geworden zu sein. Kann ich selbst etwas tun, um Migräneanfälle zu vermeiden? - Irma (45 Jahre)
Migräne tritt bei Frauen drei- bis viermal häufiger auf als bei Männern. Der Grund? Die hormonellen Veränderungen, die eine Frau in ihrem Leben durchläuft, sei es in den Wechseljahren, während des Zyklus oder der Schwangerschaft.
Generell ist festzustellen, dass Migräne in der frühen Phase der Menopause (Perimenopause) häufiger auftritt. Die Hormonschwankungen sind dann oft stärker. Migräneanfälle lassen daher oft nach (oder verschwinden sogar ganz), wenn die letzte Regelblutung vorbei ist und die Sexualhormone ein neues Gleichgewicht finden.
Es ist erwiesen, dass Hormonschwankungen in den Wechseljahren (wie auch während des Menstruationszyklus) Migräne auslösen können. Dies ist auf Östrogenschwankungen, genauer gesagt auf den plötzlichen Abfall oder Anstieg des Hormons im Verhältnis zum Progesteron, zurückzuführen.
Die Rückkopplungsschleife zwischen dem Gehirn und den Eierstöcken funktioniert aufgrund dieser Schwankungen nicht optimal, sodass die Hypophyse (eine kleine Hormondrüse unterhalb des Gehirns) zusätzliches FSH-Hormon an die Eierstöcke sendet. Das kann Migräne auslösen oder verstärken, insbesondere wenn Sie schon vor den Wechseljahren zu Migräneanfällen neigten.
Auch andere Symptome, z. B. Stress oder Angstzustände, Schlafmangel, Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche und ein verändertes Menstruationsmuster, können Migräne auslösen oder verschlimmern, unabhängig davon, ob sie mit den Wechseljahren zusammenhängen oder nicht. Darüber hinaus können auch bestimmte Medikamente oder Grunderkrankungen eine Rolle spielen.
Wir alle haben von Zeit zu Zeit Kopfschmerzen. Das Wort sagt alles: Es sind Schmerzen im Kopf. Migräne ist mehr als das. Es handelt sich um wiederkehrende Anfälle von starken Kopfschmerzen, die Sie daran hindern, Ihren Alltag zu bewältigen.
Ihr Kopf pocht und hämmert, Sie haben vielleicht Schmerzen oder Stiche, Ihnen ist vielleicht übel und Sie können Licht, Geräusche und/oder bestimmte Gerüche nur schwer oder gar nicht ertragen. Ein solcher Anfall kann von einigen Stunden bis zu einigen Tagen dauern.
Manche Frauen mit Migräne sehen auch eine Aura, eine Art Lichtblitze oder Lichtpunkte in den Augen. Manchmal werden diese Blitze größer, und manchmal werden sie von einem Kribbeln oder Gefühlsverlust in der Hand oder im Arm begleitet.
Haben Sie starke oder anhaltende Kopfschmerzen? Gehen Sie dann zu Ihrem Hausarzt. Es könnte mehr dahinterstecken, vor allem, wenn Sie auch rauchen.
Die folgenden Ratschläge sind dafür bekannt, dass sie Migränesymptome lindern können:
Migräne kann Ihr Leben auf den Kopf stellen, oder besser gesagt, Ihren Alltag auf Pause setzen. Zum Glück gibt es Behandlungen, die einen weiteren Migräneanfall verhindern können.
Während Sie bei Kopfschmerzen schnell zu einer Paracetamol greifen, reicht das bei Migräne nicht aus. Clonidin kann Migräneanfälle eventuell verhindern. Eine Hormontherapie kann unter Umständen in Frage kommen, wenn Sie auch unter anderen (schweren) Wechseljahrsbeschwerden leiden.
Clonidin ist ein hormonfreies Medikament, das auf das Gehirn und die Blutgefäße wirkt. Es wird bei Hitzewallungen eingesetzt, kann aber auch Migräneanfällen vorbeugen. Sie nehmen die Tabletten ganz einfach mit etwas Wasser ein. Es kann allerdings mehrere Wochen dauern, bis Sie die Wirkung von Clonidin verspüren.
Ich musste mich zuerst daran gewöhnen, aber Clonidin schwächt meine Migräneanfälle ab. Sowohl die Intensität als auch die Häufigkeit. - Karen (47 Jahre)
Die Hormontherapie (HRT) ist eine Behandlung, von der viele Frauen in den Wechseljahren profitieren. Durch den Ausgleich des natürlichen Verlusts bestimmter Hormone in den Wechseljahren können die starken Symptome gelindert werden. Die Behandlung wird u. a. Frauen mit Hitzewallungen, Schlafstörungen, Scheidentrockenheit und psychischen Beschwerden empfohlen. Bei Migräne ist die Hormontherapie nicht die erste Wahl. Leiden Sie außer unter Migräne auch unter anderen Beschwerden? Dann kann eine Hormontherapie vielleicht doch eine Option für Sie sein.
Ihr Körper benötigt ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, um richtig zu funktionieren. Bei Mangelerscheinungen oder zur Unterstützung Ihrer Gesundheit sollten Sie ein Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen. Beispielsweise kann die entzündungshemmende Wirkung von Omega 3 eine Linderung der Migräne bewirken*. Auch ein Mangel an Magnesium kann möglicherweise Migräne auslösen*. Und noch einmal: Ausruhen und weniger tun heißt die Devise. Stress ist ein starker Migräneauslöser.
*Gesundheitsbezogene Angabe(n), deren Zulassung durch die Europäische Kommission noch aussteht (ausstehen).
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Bei anhaltender Migräne sollten Sie immer Ihren Hausarzt aufsuchen. Es könnte mehr dahinterstecken.