Testosteron wird oft als ‘männliches Sexualhormon’ bezeichnet. Obwohl das Sexualhormon Testosteron in höherer Konzentration im männlichen Körper vorkommt, spielt es auch im weiblichen Körper eine wichtige Rolle. Es hilft unter anderem, die Muskelmasse zu erhalten, die Knochendichte zu erhöhen, die Libido zu steigern und kann Energie liefern. Die Wechseljahre wirken sich auch auf den Testosteronspiegel aus. Welche Auswirkungen hat das?
Testosteron wird im weiblichen Körper in den Eierstöcken und Nebennieren gebildet und erfüllt viele wichtige Aufgaben. So unterstützt es unter anderem den Aufbau von Muskeln und Knochen, sorgt für Energie, trägt zum Sexualtrieb bei und fördert die Fettverbrennung.
Gut zu wissen: Manchmal spricht man im Zusammenhang mit Testosteron auch von Androgenen. Androgene sind eine Gruppe von Hormonen, von denen Testosteron das bekannteste ist.
In den Wechseljahren sinkt nicht nur der Östrogen- und Progesteronspiegel, auch die Produktion von Testosteron nimmt allmählich ab. Durch diese hormonelle Umstellung können sich Veränderungen im Körper bemerkbar machen. Mehr dazu später.
Im weiblichen Körper spielen die Sexualhormone Testosteron, Östrogen und Progesteron eine wichtige Rolle. Sie wirken in einem empfindlichen Gleichgewicht zusammen, um verschiedene Funktionen zu steuern und den Körper in jeder Lebensphase zu unterstützen.
Während Testosteron unter anderem die Libido steigert, den Muskelaufbau fördert und zur Energiebereitstellung beitragen kann, arbeiten Östrogen und Progesteron eng zusammen, um den Menstruationszyklus zu regulieren. Diese Hormone haben aber noch viele weitere wichtige Aufgaben im Körper der Frau. Lesen Sie mehr über die Schlüsselhormone Östrogen und Progesteron.
Der Testosteronspiegel ändert sich im Laufe des Lebens einer Frau. Während der Pubertät steigt der Testosteronspiegel an und trägt wesentlich zur Entwicklung der Muskel- und Knochenstruktur bei. Während der fruchtbaren Jahre bleibt der Testosteronspiegel dann relativ stabil (kann aber z.B. während der Menstruation schwanken).
Etwa ab dem 45. Lebensjahr beginnt für die meisten Frauen die Perimenopause. In der Perimenopause, wenn Östrogen abnimmt, bleibt der Testosteronspiegel relativ konstant und kann anfangs sogar leicht ansteigen.
Im weiteren Verlauf der Wechseljahre nimmt der Testosteronspiegel zwar ab, aber weniger stark als Östrogen und Progesteron. Der Rückgang von Östrogen und Progesteron ist in der Regel deutlich ausgeprägter, abrupter und verläuft schneller.
In der Postmenopause, der Phase, in der die Monatsblutung dauerhaft ausbleibt, pendelt sich die Hormonproduktion einschließlich des Testosterons auf einem niedrigen Niveau ein. Die Nebennieren und Eierstöcke produzieren weiterhin geringe Mengen Testosteron, aber die Gesamtproduktion ist im Vergleich zu früheren Lebensphasen deutlich reduziert.
Die Abnahme und Schwankungen des Östrogenspiegels sind für viele typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen verantwortlich. Der Testosteronspiegel sinkt weniger abrupt, kann aber dennoch zu Symptomen führen wie weniger Energie, verminderter Libido (Studien zufolge leiden nicht weniger als 40 % der Frauen in der Postmenopause darunter) oder verminderter Muskelkraft.
Da der Östrogenspiegel schneller und abrupter sinkt als der Testosteronspiegel, kann es auch zu einem Ungleichgewicht kommen: Es ist relativ mehr Testosteron als Östrogen vorhanden. Symptome wie Haarausfall, vermehrter Haarwuchs an ungewöhnlichen Stellen, Akne, Stimmungsschwankungen, Unruhe, Angstgefühle und sogar Depressionen können die Folge sein. Beachten Sie, dass diese Symptome auch durch andere Faktoren (z. B. Schlafmangel) verursacht werden können und nicht immer direkt mit dem Testosteronspiegel zusammenhängen.
Obwohl jeder Mensch anders ist und die Auswirkungen eines hohen Testosteronspiegels nicht bei jeder Frau gleich sind, kann ein hoher Testosteronspiegel im Verhältnis zum Östrogen auch zur Insulinresistenz beitragen. Insulinresistenz bedeutet, dass der Körper nicht mehr richtig auf Insulin reagiert, wodurch der Blutzucker nicht effektiv in die Zellen transportiert wird. Die Folge? Gewichtszunahme im Bauchbereich.
Durch eine Umstellung des Lebensstils, ausreichend Bewegung im Alltag und gesunde Gewohnheiten lassen sich die Beschwerden der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren oft erheblich lindern. Allgemein ist folgendes wichtig:
Vitamine und Mineralstoffe sind die Basis für einen gesunden Körper. In dieser neuen Lebensphase können Nahrungsergänzungsmittel eine wertvolle Unterstützung sein, um Ihren Körper gezielt zu stärken. Finden Sie heraus, welche Nahrungsergänzungsmittel für Sie geeignet sind.
Der Östrogenspiegel sinkt schneller und steiler als der Testosteronspiegel. Dies hat zur Folge, dass das Testosteron stärker in den Vordergrund tritt, obwohl es mengenmäßig nicht zunimmt. Dieses hormonelle Ungleichgewicht kann verschiedene Symptome hervorrufen.
Bei vielen Frauen bessern sich die Beschwerden innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Hormontherapie. Es kann jedoch einige Monate dauern, bis der volle Nutzen der Behandlung sichtbar wird. Wichtig zu wissen: Die Wirkung einer Hormonersatztherapie kann von Frau zu Frau unterschiedlich sein.