Empfindliche oder schmerzende Brüste und die Wechseljahre

In der Perimenopause, ab etwa Ihrem 45. Lebensjahr, beginnen die Progesteron- und Östrogenspiegel in Ihrem Körper zu sinken. Anfangs schwanken die Hormone stark und Progesteron sinkt schneller; es entsteht ein Überschuss an Östrogen im Vergleich zu Progesteron.  

Diese Hormonschwankungen können das Drüsengewebe in der Brust beeinflussen. Die Folge: Die Brüste spannen, schmerzen oder sind empfindlich. Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass Sie nicht einmal auf dem Bauch liegen können. Die Schmerzen können in beiden Brüsten, in einer Brust oder in einem Teil der Brust auftreten. Manchmal spüren Sie sie auch in der Achselhöhle oder an der Innenseite des Arms. Eine solche gutartige Erkrankung des Drüsengewebes Ihrer Brust nennen wir Mastopathie. Sie können einen oder mehrere Knoten oder Unregelmäßigkeiten im Brustgewebe spüren. 

Je näher die Menopause rückt, desto stärker und schneller nimmt die Östrogenproduktion ab. Das Milchbildungssystem in den Brüsten stellt seine Funktion ein und das Drüsengewebe schrumpft. Dadurch fühlen sich die Brüste weniger fest an und können hängen, aber auch ihre Größe und Form verändern sich. Möglicherweise sind sie weniger prall als vorher.  

Neben hormonellen Schwankungen können auch andere Faktoren Ihre Brust und Brustschmerzen beeinflussen. Zwei wichtige Ursachen für empfindliche Brüste sind eine unzureichende Unterstützung des Brustgewebes (durch schlechtsitzende BHs) und eine Hormonersatztherapie (bestimmte Arten und Dosierungen von Hormonersatztherapien erhöhen das Risiko von Brustschmerzen und Brustkrebs). Auch Hormonschwankungen aufgrund psychischer Faktoren wie Angstgefühle, depressive Stimmungen und Stress können sich auf Ihre Brüste auswirken.  

Die Symptome in den Wechseljahren können Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen umfassen.

Die folgenden Veränderungen an Ihren Brüsten sind ein normaler Bestandteil der Wechseljahre:  

• schmerzhafte oder empfindliche Brüste und/oder Brustwarzen  
• Brustspannen  
• Veränderungen in Größe und Form der Brüste und/oder Brustwarze  
• Knötchen in den Brüsten (angeschwollenes oder schmerzhaftes Drüsengewebe in der Brust oder Achselhöhle)  

Die Beschwerden treten häufig um die Zeit der Regelblutung auf, aber auch nach dem Ende der Periode können die Brüste noch schmerzen.   

Das ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Empfindliche Brüste oder Brustschmerzen in den Wechseljahren bedeuten in der Regel nichts Ernstes. Erkennen Sie zusätzlich eines oder mehrere der folgenden Anzeichen? Dann wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.  

• Harte Knoten oder eine Vertiefung in Ihrer Brust oder Achselhöhle  
• Veränderung des Aussehens Ihrer Brüste (z. B. Vertiefungen oder eine gröbere Haut, ähnlich einer Orange)  
• Flüssigkeit oder Blut aus Ihrer Brustwarze (Brustwarzenabsonderung)  
• Warmes, rotes oder sehr geschwollenes Brustgewebe  
• Schwellung, Rötung oder Schuppenbildung auf der Brustwarze  
• Eingezogene Brustwarzen  
• Ungewöhnliche, anhaltende Schmerzen 

Wenn Sie während der Wechseljahre unter schmerzenden oder empfindlichen Brüsten oder Brustwarzen oder Brustspannen leiden, sind Sie definitiv nicht allein. Man schätzt, dass mehr als die Hälfte der Frauen dies zu einem gewissen Zeitpunkt in den Wechseljahren erlebt. Oft tritt dieses Phänomen in der Perimenopause auf, manchmal schon, bevor Sie überhaupt etwas an Ihrem Menstruationsmuster bemerken.  

Nach Ihrer letzten Regelblutung nehmen Empfindlichkeit, Spannung oder Schmerz normalerweise ab. Die Hormonspiegel finden in dieser Phase ein neues Gleichgewicht, und Ihr Körper fühlt sich langsam, aber sicher wieder wie Ihrer an. Auch viele andere, für die Wechseljahre typischen Symptome verschwinden langsam wieder.  

Nimmt der Brustschmerz nach der Menopause nicht ab? Dann wenden Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt und bitten Sie sie oder ihn zu untersuchen, ob eine andere zugrunde liegende Ursache vorliegt. 

Haben Sie starke Brustschmerzen? Sie können die Schmerzen schnell mit einem normalen Schmerzmittel aus der Apotheke lindern. Verwenden Sie dies jedoch nur in Ausnahmefällen. Die folgenden Tipps helfen langfristig:  

• Unterstützen Sie Ihre Brüste. Wussten Sie, dass schätzungsweise 70 Prozent der Frauen die falsche BH-Größe tragen? Das Tragen von (Sport-)BHs, die Ihre Brüste gut unterstützen, macht einen großen Unterschied.  
• Geben Sie das Rauchen auf und reduzieren Sie Ihren Koffeinkonsum. Studien zeigen, dass beide Faktoren bei Brustschmerzen eine Rolle spielen. Viele Frauen bemerken einen Unterschied, wenn sie auf Nikotin und Koffein verzichten.  
• Trinken Sie weniger oder keinen Alkohol. Die Leber bevorzugt den Abbau von Alkohol gegenüber dem Abbau von Östrogenrückständen. Diese bleiben daher länger im Körper und führen zu einer Östrogendominanz. Dehydration spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie wirkt sich auf die Brustschmerzen aus. Weniger oder kein Alkohol kann Brustschmerzen lindern.  
• Essen Sie ausreichend Ballaststoffe. Ballaststoffe (Gemüse, Obst, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte) sind unverzichtbar für eine gesunde Darmflora, und eine gesunde Darmflora unterstützt ein gesundes Hormongleichgewicht. Alles ist miteinander verbunden!  
• Essen Sie 500 Gramm Gemüse, insbesondere grünes Blattgemüse. Grünes Blattgemüse (wie Spinat, Brokkoli und Grünkohl) unterstützt die Leber, und eine gesunde Leber ist wichtig für den Abbau der verbrauchten Östrogene.  
• Trinken Sie ausreichend Wasser und reduzieren Sie Ihren Salzkonsum. Brustschmerzen können durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme oder Wasseransammlung im Körper verstärkt werden. Letztere entsteht durch übermäßigen Salzkonsum.  
• Vermeiden Sie Xenoöstrogene. Diese Stoffe stören das hormonelle Gleichgewicht. Sie finden Xenoöstrogene unter anderem in Kosmetika, Plastik, Reinigungsmitteln, Hautpflegeprodukten und Lebensmitteln.  
• Verwenden Sie Nahrungsergänzungsmittel, um die Schmerzen zu lindern. Einige Frauen berichten, weniger Brustbeschwerden zu haben, wenn sie ein Fischölpräparat einnehmen. Auch Nachtkerzenöl wird von vielen Frauen verwendet. Beide Nahrungsergänzungsmittel enthalten essentielle Fettsäuren, die eine gesunde Brust unterstützen.